(ots) - Nachdem Bachstelze und Feldlerche, Weißstorch und
Hausrotschwanz bereits vor Wochen aus ihren Winterquartieren
zurückgekehrt sind, haben jetzt auch die ersten Schreiadler ihre
Brutgebiete in Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg erreicht.
Mittlerweile brüten weniger als 100 Paare des vom Aussterben
bedrohten Schreiadlers (Aquila pomarina) in Deutschland. Um den so
selten gewordenen "Pommernadler" zu retten, hat die Deutsche Wildtier
Stiftung ein neues Schutzprojekt gestartet. Neben der maßgeblichen
Förderung durch das Bundesamt für Naturschutz (BfN) wird das Projekt
auch durch das Land Mecklenburg-Vorpommern unterstützt. Mit rund 1,5
Millionen Euro sollen in fünf Schreiadlerlebensräumen modellhaft
Maßnahmen zum Schutz des Schreiadlers erprobt und die Vorkommen so
langfristig gesichert werden.
Die Projektgebiete liegen im Naturpark Feldberger Seenlandschaft
und bei Teterow im Kreis Güstrow. "In den fünf ausgesuchten
Brutgebieten sollen jeweils etwa 50 Hektar Offenland und 50 Hektar
Wald schreiadlergerecht bewirtschaftet werden. Wir wollen mit den
Land- und Forstwirten langfristige Verträge abschließen, damit der
Schreiadler auch in Zukunft geeignete Lebensräume findet", sagt
Andreas Kinser, Projektleiter bei der Deutschen Wildtier Stiftung.
"Wichtig sind beispielsweise die Umwandlung von Ackerland in Grünland
oder Brachen und Nutzungseinschränkungen in den Brutwäldern." Dabei
setzt das Projekt auf die Kooperation mit den Land- und Forstwirten.
"Ohne eine Zusammenarbeit schaffen wir es nicht, den Pommernadler zu
retten. Wer mitmacht, leistet einen wichtigen Beitrag für den
Artenschutz! Ackern für den Adler zahlt sich obendrein aus:
Wirtschaftliche Nachteile sollen durch Zahlungen ausgeglichen
werden", erklärt Andreas Kinser. Dabei gilt: die
betriebswirtschaftlichen Erfordernisse der Land- und Forstwirte so
wenig wie möglich zu beschränken und gleichzeitig eine langfristige
Perspektive für den Schreiadler zu erreichen.
"Die fünf Projektregionen sollen ein Modell für alle noch
vorhandenen Brutplätze des Schreiadlers in Deutschland werden", sagt
Dr. Sandra Balzer, die im Bundesamt für Naturschutz für das Projekt
zuständig ist. "Denn nur mit den Landnutzern gemeinsam können wir
diese seltene Vogelart vor dem Aussterben bewahren." Das Projekt wird
als sogenanntes Erprobungs- und Entwicklungsvorhaben vom Bundesamt
für Naturschutz mit Mitteln des Bundesumweltministeriums gefördert.
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