(ots) - Mit großer Enttäuschung endet die Suche nach einer
politischen Schirmherrschaft der "Profis im Handwerk". Mit der
"Initiative für mehr Wertschätzung" engagieren sich über 200
Unternehmer deutschlandweit. "Die Werteerziehung [...] hat einen
festen Platz in der schulischen Ausbildung. Insofern braucht es keine
gesonderten Initiativen", so das Büro von Sylvia Löhrmann,
NRW-Ministerin für Schule und Weiterbildung. Die Worte wirken
niederschmetternd. Vor Löhrmann reagierten zahlreiche Politiker
ähnlich oder gar nicht, darunter Jürgen Rüttgers, Kristina Schröder
und Norbert Lammert.
Die Unternehmen fungieren alle als Ausbildungsbetriebe,
finanzieren ihr Engagement selbst. Öffentliche Förderung wollen sie
nicht. Was sie brauchen, ist ein prominenter Name, der ihnen Wege in
die Gesellschaft ebnet. Viele Schulen haben Unternehmer eingeladen,
um das Thema Wertschätzung vorzustellen. Reaktionen von Schülern und
Lehrern zeigen: Der Bedarf ist da - und er ist groß. Wertschätzung
ist eine unabdingbare Voraussetzung für eine erfolgreiche Ausbildung.
Ãœber 60.000 Euro hat das Unternehmerehepaar Steffen aus Aachen
investiert. Sie haben ein Buch geschrieben, Schülersets, Postkarten,
Comics, Poster und eine Wertschätzungs-App produziert. Der
Parlamentskreis Mittelstand erhielt Anfang 2010 160 komplette
Wertschätzungspakete, die Mitglieder des NRW-Landtages 200
Wertschätzungsbücher. "Dieses Projekt ist uns eine
Herzensangelegenheit. Junge Menschen sollen Werte schätzen, ihre
Zukunft selbst in die Hand nehmen. Das mangelnde Interesse der
Politiker enttäuscht uns zutiefst", so Rolf Steffen.
Die Unternehmen werden weiter für ihr Ziel kämpfen: Alle Schulen
in Deutschland kostenfrei mit Schülersets versorgen und gemeinsam mit
den Schülern das Thema "Mobbing" bearbeiten. "Es tut gut, zu sehen,
wie wir die Herzen der Kinder erreichen, wie sie sich gegenseitig
ihre Wertschätzung entgegenbringen. Dafür lohnt sich alles", so
Sascha Jenny, Handwerksunternehmer aus Bad Oldesloe. Klar ist: Die
Bürgerverdrossenheit der Politiker zeigt, dass gesellschaftliches
Engagement seitens der Wirtschaft nicht gewünscht ist.
Informationen: www.mehr-wertschätzung.de .
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