(ots) - Klares Votum gegen versteckte Käfigeier: 80 Prozent
der Verbraucher in Deutschland fordern eine Kennzeichnung der
Haltungsform auch bei verarbeiteten Eiern. Das ist das Ergebnis einer
repräsentativen Umfrage des Forschungsinstituts TNS Emnid im Auftrag
der Verbraucherorganisation foodwatch.
Während bei frischen, unverarbeiteten Eiern der Stempel Auskunft
über die Art der Hühnerhaltung geben muss, können Verbraucher bei
gefärbten Ostereiern, bei Eis, Kuchen oder Nudeln nicht erkennen, ob
Käfigeier verwendet wurden. foodwatch forderte die Bundesregierung
auf, diese Kennzeichnungslücke zu schließen und dafür eine
EU-Initiative zu starten. "Bundesverbraucherministerin Ilse Aigner
spricht sich Mantra-artig für mehr Transparenz bei Lebensmitteln aus.
Wir nehmen sie beim Wort und erwarten, dass sie Klarheit über die
Haltungsform auch bei verarbeiteten Eiern schafft", erklärte der
stellvertretende foodwatch-Geschäftsführer Matthias Wolfschmidt. Es
sei niemandem zu erklären, dass Verbraucher nur bei frischen Eiern
die Wahl haben dürfen, Lebensmittelindustrie und Gastronomie in ihren
Produkten aber Käfigeier ohne jeden Hinweis verstecken können.
Seit 2004 müssen unverarbeitete, also frische rohe Eier mit einem
Stempel auf der Schale gekennzeichnet werden. Die erste Ziffer des
Stempels steht für die Haltungsform (0=Bio-, 1=Freiland-, 2=Boden-
und 3=Käfig- bzw. Kleingruppenhaltung). Die Informationspflicht gilt
jedoch nicht für verarbeitete Eier: Weder in der Gastronomie noch bei
verarbeiteten Lebensmitteln wie Nudeln, Gebäck oder Eis muss die
Haltungsform angegeben werden - schon gekochte und gefärbte Ostereier
gelten als "verarbeitet" und müssen keinen Hinweis auf die Art der
Hühnerhaltung tragen.
Link: E-Mail-Aktion gegen versteckte Käfigeier unter
http://www.foodwatch.de/kaefigeier-aktion
Redaktioneller Hinweis: Im Auftrag von foodwatch befragte TNS
Emnid repräsentativ 1002 Verbraucher am 13. und 14.4.2011. Alle
Ergebnisse sowie ein Hintergrunddokument unter
http://www.foodwatch.de/eier .
Pressekontakt:
foodwatch e.V.
Martin Rücker
E-Mail: presse(at)foodwatch.de
Tel.: +49 (0)30 / 24 04 76 - 23
Fax: +49 (0)30 / 24 04 76 - 26