(ots) - Kurz vor Ostern veröffentlicht Greenpeace ein
Supermarkt-Ranking für Eier, die ohne Gentechnik im Tierfutter
hergestellt werden. Die Umweltorganisation befragte 15
Supermarkt-Ketten in Deutschland, darunter Aldi, Lidl und Kaiser´s
Tengelmann sowie die Biomärkte Alnatura und dennree. Das Ergebnis:
Noch immer stammt ein Großteil der im Handel erhältlichen Eier aus
der Fütterung mit gentechnisch veränderten Pflanzen. In der
Legehennen-Fütterung wird etwa 20 Prozent Gen-Soja eingesetzt. Eine
Kennzeichnungs-Pflicht für tierische Produkte wie Milch, Eier und
Fleisch, die mit Gen-Tierfutter erzeugt wurden, gibt es nicht.
"Verbraucher benötigen Informationen, um sich für eine
gentechnikfreie Lebensmittelproduktion entscheiden zu können. Diese
Informationen bietet der neue Mini-Ratgeber", sagt Sandra Blessin,
Gentechnik-Expertin von Greenpeace. "Die Mehrheit der Verbraucher
lehnt den Einsatz von Gen-Pflanzen für Lebensmittel ab. Produktion
und Vertrieb von Schalen-Eiern aus gentechnikfreier Fütterung sind
allerdings noch stark ausbaufähig."
Die Umfrage zeigt: Bei Eiern aus biologischer Produktion kann der
Verbraucher sicher sein, dass keine Gentechnik im Futter verwendet
wird. Die Supermärkte tegut und Kaufland sind zudem Vorreiter für
eine gentechnikfreie Fütterung bei konventionellen Eiern. Bis Mai
(Kaufland) oder Juni (tegut) sollen alle Eier entsprechend produziert
sein.
Die Mehrzahl der Händler jedoch, darunter Rewe, Penny, Aldi,
Kaiser´s Tengelmann, Edeka, Real und Norma, schneidet mit einem
Anteil von 20-30 Prozent an gentechnikfreier Fütterung bescheiden ab.
Lidl und Globus wollten keine Angaben zum Umfang ihres Angebots an
gentechnikfrei erzeugten Eiern zu machen. Dieser Mangel an
Transparenz ist unnötig, da beide Handelsketten gentechnikfreie
Bio-Eier im Sortiment haben. Globus bietet darüber hinaus eine
konventionelle Eiermarke mit dem Siegel "Tierschutz geprüft" an, die
ebenfalls eine gentechnikfreie Fütterung vorschreibt.
Der Bundesverbands des Deutschen Lebensmittelhandels plädierte auf
Anfrage von Greenpeace grundsätzlich für eine gentechnikfreie
Fütterung der Legehennen. Darüber hinaus begrüßt die
Umweltorganisation, dass Rewe und Netto ihr Angebot an gentechnikfrei
erzeugten Eiern bis Ende 2011 deutlich ausweiten wollen. Rewe um mehr
als 70 Prozent und Netto bis zu 100 Prozent.
"Das neu gewonnene Bewusstsein des Handels ist ein erster Schritt.
Zum Schutz von Mensch und Umwelt sollte jedoch ganz auf den Einsatz
von genmanipulierten Pflanzen verzichtet werden", sagt Blessin. "Der
Anbau dieser Pflanzen gefährdet die biologische Vielfalt und führt zu
verstärktem Pestizideinsatz."
Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Sandra Blessin, Tel.
0175-1896 229 oder Pressesprecherin Simone Miller, Tel. 0171-870
6647. Die Ergebnisse der Eierabfrage finden Sie im Internet unter
www.greenpeace.de