(ots) - 25 Jahre nach dem Atom-GAU in Tschernobyl blickt
die Welt gebannt auf den zweiten Größten Anzunehmenden Unfall in
Japan. Auch wenn das ganze Ausmaß der Katastrophe dort noch nicht
klar ist, so ist bereits sicher: Die Schäden für Mensch und Natur
kosten Unsummen. "Die Atomkraft schaufelt der Welt ein
Milliardengrab", erklärt NABU-Präsident Olaf Tschimpke zum 25.
Jahrestag des von Tschernobyl. "Auch der deutsche Steuerzahler ist
davon betroffen, und zwar im Inland wie im Ausland." So hat diese
Woche eine internationale Geberkonferenz weitere 550 Millionen Euro
für die Folgen der Reaktorexplosion in der heutigen Ukraine zur
Verfügung gestellt, Deutschland zahlt davon 42 Millionen Euro.
Insgesamt werden sich die Kosten allein für den Bau eines zweiten
Sarkophags zur Sicherung der Reaktorruine auf mindestens 1,6
Milliarden Euro belaufen.
"Auch hierzulande tragen die Bundesregierung und die Atomkonzerne
in der Debatte um die dringend nötige Energiewende ein unerträgliches
Gemauschel auf dem Rücken der Steuerzahler über die Folgekosten der
Atomkraft aus", kritisiert Tschimpke. So werden beispielsweise die
Aufwendungen für die Lagerung der hochradioaktiven Abfälle der
Gesellschaft aufgebürdet und tauchen nicht in den Konzernbilanzen
auf. "Die Bundesregierung muss diese Geldvernichtung beenden und die
wahren Kosten der Atomenergie beziffern - dann zeigt sich ganz klar,
dass Wind- und Wasserkraft heute schon wesentlich günstiger als
Atomstrom sind", erklärt der NABU-Präsident.
Zumal zu den volkswirtschaftlichen Kosten der
Hochrisikotechnologie Atomkraft auch noch die gravierenden Gefahren
für Leib und Leben von Menschen und die Natur kommen. In der Ukraine
und Weißrussland leidet nun schon die dritte Generation unter der
Verseuchung riesiger Landstriche mit Radioaktivität. In Japan werden
Millionen Menschen für viele, viele Jahre von der Verstrahlung der
Häuser, Äcker und landwirtschaftlichen Produkte betroffen sein, mahnt
der NABU. "Aber auch ohne GAU sind die Kosten immens und Generationen
deutscher Steuerzahler werden für den Rückbau der Atomkraftwerke
sowie die Lagerung des Atommülls zahlen", erklärt Tschimpke. "Es ist
höchste Zeit der unverantwortlichen Atomkraft ein ehrliches
Preisschild zu verpassen."
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