(ots) - BDI: Neue wissenschaftliche Analyse zu den Folgen
eines schnellen Kernenergieausstiegs bis 2018
- 51 Milliarden Euro höhere Belastungen bis 2020
33 Milliarden Euro allein durch raschen Ausstieg
- Strompreise steigen um bis zu 30 Prozent
- CO2-Ausstoß in der Energiewirtschaft wächst um
bis zu 28 Prozent
23/2011
24. April 2011
Eine sofortige dauerhafte Abschaltung von acht Kernkraftwerken
sowie eine schnellere Abschaltung aller übrigen Kernkraftwerke bis
Anfang 2018 lässt die Strompreise um fast ein Drittel steigen: Die
Strom-Großhandelspreise lägen im Jahr 2018 mit 70 Euro pro
Megawattstunde um bis zu 30 Prozent höher als ohne vorgezogenen
Ausstieg. Das ist ein Ergebnis der wissenschaftlichen Untersuchung
des Kölner Energieforschungsinstituts r2b energy consulting im
Auftrag des BDI.
Bis 2020 kämen auf die Stromverbraucher allein durch einen
vorgezogenen Kernenergieausstieg Mehrkosten von insgesamt rund 33
Milliarden Euro zu. Die steigenden Preise erklären sich vor allem
durch den Einsatz teurerer Erzeugungstechnologien und durch höhere
CO2-Preise.
Den größten Anteil müssten Industrie und weitere Gewerbekunden
übernehmen: Sie hätten in diesem Zeitraum 24 Milliarden Euro
Mehrkosten zu tragen, private Verbraucher neun Milliarden Euro.
Rechnet man die Mehrkosten eines Ausstiegs mit den absehbaren
Kosten des Ausbaus erneuerbarer Energien und der Netzinfrastruktur
gemäß Energiekonzept für alle Kunden zusammen, so betragen die
Mehrbelastungen bis 2020 sogar 51 Milliarden Euro.
Der Anstieg der Stromkosten für ein typisches energieintensives
Industrieunternehmen liegt demnach bis 2018 mit 580.000 Euro um 222
Prozent (400.000 Euro) über dem Kostenanstieg, der durch das
vorliegende Energiekonzept der Bundesregierung - ohne vorzeitigen
Kernenergieausstieg - erwartet wird. Hier wird ein Kunde angenommen,
der im Jahr 24 Gigawattstunden (GWh) Strom verbraucht.
Der Anstieg der Stromkosten für ein typisches
Industrieunternehmen, das nicht in einer energieintensiven Branche
tätig ist, liegt demnach bis 2018 mit 72.000 Euro um 44 Prozent
(22.000 Euro) über dem bislang erwarteten Kostenanstieg. Hier wird
ein Kunde angenommen, der im Jahr zwei GWh Strom verbraucht.
Ersetzt würde die Stromerzeugung aus deutschen Kernkraftwerken, so
ein weiteres Ergebnis von r2b energy consulting, kurzfristig zur
einen Hälfte durch Importe aus dem Ausland und zur anderen Hälfte
durch inländische Kohle- und Gaskraftwerke. Damit würden im Jahr 2018
in der deutschen Energiewirtschaft 282 Millionen Tonnen CO2
ausgestoßen. Das sind gegenüber dem Energiekonzept 62 Millionen
Tonnen CO2 mehr - eine Zunahme um 28 Prozent.
Weitere Informationen zur Studie finden Sie unter
http://www.bdi.eu/Kernenergie_Kernenergiezukunft.htm
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