Dortmund, 27.04.2011: Zum Tag der Arbeit am 1. Mai fordert Das Demographie Netzwerk ddn e.V., die Rahmenbedingungen so zu gestalten, dass Menschen länger und besser arbeiten können. ddn schlägt vor, Rentenübergänge zu flexibilisieren, einen späteren Ausstieg aus dem Erwerbsleben zu belohnen und Arbeitsbedingungen in den Unternehmen alters- und alternsgerecht zu gestalten.
(firmenpresse) - Das Demographie Netzwerk ddn e.V. fordert flexible Rentenübergänge, die einen späteren Ausstieg aus dem Erwerbsleben belohnen. Das könnte geschehen durch das System einer Basisrente ab 60, bei dem sich jedes zusätzliche Arbeitsjahr finanziell lohnt. Einige europäische Länder wie Schweden praktizieren dieses System bereits. Die Einführung wäre kostenneutral und könnte sich am heutigen Rentenniveau mit entsprechenden Abschlägen bemessen.
Bei einer Basisrente ab 60 hätte jeder die Möglichkeit, seinen Rentenanspruch bis zum Erreichen der gesetzlichen Regelaltersgrenze aufzubessern. Zusätzlich soll jeder länger als gesetzlich vorgesehen arbeiten können und damit seine Rentenansprüche weiter erhöhen. Die psychologische Wirkung wäre ein Bewusstseinswandel, der Menschen anspornt, länger zu arbeiten. „Wir sollten nicht einen frühen Ausstieg aus dem Erwerbsleben bestrafen, sondern einen späteren Ausstieg belohnen. Jeder Arbeitnehmer sollte deshalb nach Erreichen eines Mindestalters für die Inanspruchnahme einer gesetzlichen Rente grundsätzlich die Möglichkeit haben, unbegrenzt weiter zu arbeiten und zusätzliche Rentenansprüche zu sammeln, soweit unternehmerische und persönliche Belange nicht dagegen sprechen“, sagte ddn- Vorstandsvorsitzender Dr. Jürgen Pfister.
ddn appelliert an die Politik, bestehende Instrumente so zu nutzen, dass sie ein längeres Erwerbsleben unterstützen. Wertguthaben aus Langzeitkonten, Altersteilzeit, oder die betriebliche Altersversorgung können ebenso gut auch zur Verlängerung der Erwerbstätigkeit eingesetzt werden. Derzeit nutzen Viele diese Möglichkeiten primär zur vorzeitigen Beendigung ihres Arbeitsverhältnisses. Die Instrumente sind bereits vorhanden und müssen nun stärker dafür eingesetzt werden, gleitende Übergänge und ein längeres Erwerbsleben zu ermöglichen. Beispiele hierfür sind der Bezug einer betrieblichen Teilrente unabhängig vom Bezug einer gesetzlichen Rente und die Anhebung der Hinzuverdienstgrenzen bei vorzeitiger Teilrente. Auch die Förderung der Altersteilzeit ist begrüßenswert, sofern sie für gleitende Übergänge mit reduzierter Arbeitszeit und nicht wie im bisherigen Blockmodell für einen vorzeitigen Ruhestand genutzt wird.
Wenn Menschen länger arbeiten, müssen auch die Arbeitsbedingungen so gestaltet werden, dass die Arbeitsfähigkeit möglichst lange erhalten werden kann. Die im ddn zusammengeschlossenen Unternehmen praktizieren alternsgerechtes Arbeiten bereits. Zu den zentralen Maßnahmen gehören der Ausbau der beruflichen Weiterbildung und die Gesundheitsförderung. Arbeitsplätze sollten ergonomisch gestaltet und Arbeitsorganisation und Arbeitszeiten stärker flexibilisiert werden.
Das Demographie Netzwerk ddn e.V. ist ein Zusammenschluss von über 250 Unternehmen und Verbänden, die gemeinsam Verantwortung für rund zwei Millionen Beschäftigte tragen. Neben großen DAX-Unternehmen zählen auch viele mittelständische und kleine Betriebe sowie Forschungseinrichtungen und Arbeitgeber der öffentlichen Hand zu den Mitgliedern. Ziel des ddn ist es, den demographischen Wandel in Unternehmen als Chance für eine neue Qualität der Arbeit zu begreifen und eine Plattform für den Wissenstransfer zwischen Unternehmen zu bieten. Dazu hat das ddn Arbeitskreise und regionale Unternehmensnetzwerke aufgebaut, die Unternehmern und Personalverantwortlichen Austausch über Erfahrungen und Ansätze, den Auswirkungen des demographischen Wandels aktiv zu begegnen, bietet. Ein namhaft besetzter wissenschaftlicher Beirat bietet direkten Zugriff auf Expertenwissen und unterstützt die Arbeit des Netzwerks. ddn wird durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales gefördert.
Pressekontakt: Dr. Rainer Thiehoff, Geschäftsführer ddn,
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