(ots) -
Sperrfrist: 28.04.2011 08:00
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Die Erwerbstätigkeit und die Erwerbslosigkeit in Deutschland
entwickelten sich im März 2011 weiter günstig. Wie das Statistische
Bundesamt (Destatis) mitteilt, lag die Zahl der Erwerbstätigen mit
einem Wohnort in Deutschland mit 40,48 Millionen Personen um mehr als
eine halbe Million höher als noch vor einem Jahr. 2,73 Millionen
Personen waren erwerbslos. Die Erwerbslosenquote sank damit im März
2011 auf 6,5%.
Nach vorläufigen Ergebnissen der Erwerbstätigenrechnung stieg im
März 2011 die Erwerbstätigenzahl im Vergleich zum Vorjahresmonat März
2010 um 561 000 Personen oder 1,4%. Gegenüber dem Vormonat Februar
erhöhte sich die Zahl der Erwerbstätigen im März 2011 um 153 000
Personen beziehungsweise 0,4%. Diese Steigerung ist sowohl Ergebnis
konjunktureller als auch saisonaler Einflüsse. Saisonbereinigt legte
die Zahl der Erwerbstätigen im März 2011 gegenüber dem Vormonat um 39
000 Personen zu (+ 0,1%).
Über die Erstberechnung der Erwerbstätigen für den Berichtsmonat
März 2011 hinaus wurden auch die bisher veröffentlichten monatlichen
Ergebnisse zur Erwerbstätigkeit für das Jahr 2010 und die Monate
Januar und Februar 2011 neu berechnet. Dazu wurden alle jetzt neu
vorliegenden erwerbsstatistischen Quellen ausgewertet. Aus der
Neuberechnung der Monatsergebnisse resultieren Veränderungsraten
gegenüber dem Vorjahr, die nur geringfügig in den Monaten Januar und
Februar 2011 - auf gesamtwirtschaftlicher Ebene um maximal 0,1
Prozentpunkte - vom bisherigen Rechenstand nach oben abweichen.
Mit dem Berichtsmonat März 2011 erweitert das Statistische
Bundesamt seine monatliche Presseinformation zum Arbeitsmarkt um
Ergebnisse über das Niveau und die Entwicklung der Erwerbslosigkeit
aus der Arbeitskräfteerhebung. Erste Ergebnisse zeigen, dass im März
2011 insgesamt 2,73 Millionen Personen erwerbslos waren. Dies
entspricht einer Erwerbslosenquote von 6,5%. Verglichen mit der
Situation vor einem Jahr - im März 2010 - ist die Zahl der
Erwerbslosen deutlich um 490 000 Personen beziehungsweise um 15,3%
zurückgegangen. Gegenüber dem Vormonat Februar ist die
Erwerbslosenzahl um 30 000 Personen gesunken, was einem relativen
Rückgang von 1,1% entspricht. Bereinigt um saisonale Einflüsse
(Trendschätzung) ergibt sich im Vormonatsvergleich im März 2011
ebenfalls ein Rückgang der Erwerbslosigkeit um 20 000 Personen
beziehungsweise um 1,2%. Die bereinigte Erwerbslosenquote betrug
6,3%.
Junge Menschen im Alter von 15 bis 24 Jahren waren durch die
negativen Auswirkungen der Wirtschaftskrise auf den Arbeitsmarkt
besonders betroffen. Noch vor einem Jahr, im März 2010, lag die
bereinigte Erwerbslosenquote für diese Altersgruppe bei 10,8%. Jetzt
profitierte sie stärker vom wirtschaftlichen Aufschwung, denn bis
März 2011 ist die Quote um rund 24% zurückgegangen. Demgegenüber fiel
die bereinigte Quote der 15- bis 74-Jährigen nur um etwa 15%.
Trotzdem lag im März 2011 die bereinigte Erwerbslosenquote junger
Menschen mit 8,2% noch deutlich über der bereinigten Quote der 15-
bis 74-Jährigen von 6,3%.
Methodische Hinweise:
Erwerbslose werden in der Arbeitskräfteerhebung nach dem
Erwerbstatuskonzept der Internationalen Arbeitsorganisation gezählt
und sind nicht mit registrierten Arbeitslosen gleichzusetzen. Die
Zahlen der Erwerbstätigen aus der Erwerbstätigenrechnung und aus der
Arbeitskräfteerhebung unterscheiden sich. Diese Abweichungen sind
neben definitorischen Unterschieden vor allem auf die
unterschiedlichen eingesetzten Methoden und Verfahren der beiden
Statistiken zurückzuführen. Die Erwerbstätigenrechnung schätzt die
Gesamtzahl der Erwerbstätigen unter Verwendung aller verfügbaren
Quellen (derzeit etwa 50 Quellen). Bei der Arbeitskräfteerhebung
handelt es sich um eine Haushaltsbefragung (derzeit integriert in den
Mikrozensus), die jährlich bei einem Prozent der Bevölkerung in
Deutschland mit Auskunftspflicht durchgeführt wird und EU-weit
harmonisiert ist. Die Zahl der Erwerbstätigen in der
Arbeitskräfteerhebung liegt niedriger als in der
Erwerbstätigenrechnung, da es in Haushaltserhebungen erfahrungsgemäß
problematisch ist, auch kleinere Tätigkeiten - zum Beispiel von
Schülern und Studierenden - vollständig zu erfassen. Solche
Tätigkeiten gelten nach internationaler Definition ebenfalls als
Erwerbstätigkeit. Für die Berechnung der Erwerbslosenquoten werden im
Europäischen Statistischen System dennoch einheitlich die Ergebnisse
der Arbeitskräfteerhebung zugrunde gelegt.
Jahresergebnisse und weitere monatliche Ergebnisse können im
Internet unter www.destatis.de, Pfad: Themen --> Arbeitsmarkt -->
ILO-Arbeitsmarktstatistik abgerufen werden. An dieser Stelle stehen
auch ausführliche methodische Hinweise zur Berechnung der
Erwerbslosenquote sowie zur Schätzung bereinigter Ergebnisse zur
Verfügung, die mit diesem Berichtsmonat umgestellt wurden.
Tief gegliederte Daten und lange Zeitreihen zu den Erwerbstätigen
der Erwerbstätigenrechnung und Erwerbslosen können kostenfrei über
die Tabellen Erwerbstätige aus der Erwerbstätigenrechnung
(13321-0001) und Erwerbstätige und Erwerbslose aus der
Arbeitskräfteerhebung (13231-0001) in der Datenbank GENESIS-Online
abgerufen werden.
I. Erwerbstätigenrechnung
Erwerbstätige (Inländer) 1)
Originalwerte Saisonbereinigt 2)
Ver- Ver- Verände-
Per- ände- ände- Per- rung
Jahr Monat so- rung rung so- gegen-
nen gegen- gegen- nen über
über über Vor-
Vor- Vor- monat
monat jahres-
monat
in in % in in %
Milli- Milli-
onen onen
2009 Januar 39,900 - 1,5 0,6 40,274 0,0
Februar 39,918 0,0 0,5 40,296 0,1
März 39,992 0,2 0,3 40,265 - 0,1
April 40,114 0,3 0,2 40,244 - 0,1
Mai 40,151 0,1 0,0 40,182 - 0,2
Juni 40,133 0,0 - 0,1 40,154 - 0,1
Juli 40,058 - 0,2 - 0,2 40,138 0,0
August 40,085 0,1 - 0,4 40,117 - 0,1
September 40,351 0,7 - 0,5 40,098 0,0
Oktober 40,494 0,4 - 0,7 40,069 - 0,1
November 40,489 0,0 - 0,6 40,084 0,0
Dezember 40,367 - 0,3 - 0,4 40,146 0,2
2010 Januar 39,748 - 1,5 - 0,4 40,121 - 0,1
Februar 39,755 0,0 - 0,4 40,128 0,0
März 39,921 0,4 - 0,2 40,186 0,1
April 40,162 0,6 0,1 40,286 0,2
Mai 40,335 0,4 0,5 40,365 0,2
Juni 40,402 0,2 0,7 40,426 0,2
Juli 40,357 - 0,1 0,7 40,438 0,0
August 40,418 0,2 0,8 40,451 0,0
September 40,725 0,8 0,9 40,469 0,0
Oktober 40,907 0,4 1,0 40,479 0,0
November 40,947 0,1 1,1 40,538 0,1
Dezember 40,821 - 0,3 1,1 40,593 0,1
2011 Januar 40,284 - 1,3 1,3 40,665 0,2
Februar 40,329 0,1 1,4 40,712 0,1
März 40,482 0,4 1,4 40,751 0,1
1) Ergebnisse der Erwerbstätigenrechnung im Rahmen der
Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen: Erwerbstätige mit Wohnort in
Deutschland (Inländerkonzept). Die entsprechenden Zeitreihen für die
Erwerbstätigen mit Arbeitsort in Deutschland (Inlandskonzept) können
im Internet abgerufen werden unter www.destatis.de.
2) Saisonbereinigung nach Census-X12-Arima-Verfahren.
II. Arbeitskräfteerhebung
Erwerbslose und Erwerbstätige 3)
März Vormonat Vorjahresmonat
2011 Februar Verände- März Verände-
2011 rung 2010 rung
Originalwerte
in Millionen in % in in %
Millio-
nen
Erwerbslose 2,73 2,76 - 1,1 3,22 - 15,3
Erwerbstätige 39,12 38,96 0,4 38,41 1,8
Anteile in % in % Anteile in %
in %
Erwerbslosenquote 4) 6,5 6,6 - 1,4 7,7 - 15,7
Erwerbstätigen-
quote 5) 62,0 61,7 0,5 60,7 1,3
bereinigte Ergebnisse 6)
in Millionen in % in in %
Millio-
nen
Erwerbslose 2,62 2,65 - 1,2 3,09 - 15,1
Erwerbstätige 39,17 39,11 0,2 38,55 1,6
Anteile in % in % Anteile in %
in %
Erwerbslosenquote 5) 6,3 6,4 - 1,3 7,4 - 15,4
darunter:
Männer 6,7 6,8 - 1,3 7,9 - 15,7
Frauen 5,8 5,9 - 1,2 6,8 - 15,0
Personen unter
25 Jahren 8,2 8,4 - 2,5 10,8 - 24,0
Früheres Bundes-
gebiet 5,2 5,2 - 1,5 6,3 - 17,9
neue Länder 10,3 10,4 - 1,2 11,8 - 12,7
Erwerbstätigen-
quote 6) 62,1 62,0 0,2 60,9 2,0
3) Personen in Privathaushalten im Alter von 15 bis 74 Jahren, ohne
Wehrpflichtige und Zivildienstleistende.
4) Anteil der Erwerbslosen an den Erwerbspersonen (Erwerbstätige und
Erwerbslose).
5) Anteil der Erwerbstätigen an allen Personen im Alter von 15 bis 74
Jahren.
6) Trendschätzung mit BV4.1.
Tief gegliederte Daten und lange Zeitreihen zu den Erwerbstätigen und
Erwerbslosen können kostenfrei über die Tabellen Erwerbstätige
(13321-0001) und Erwerbspersonen inklusive Erwerbslose (13231-0001)
in der Datenbank GENESIS-Online abgerufen werden.
Weitere Auskünfte geben:
für den Bereich der Erwerbstätigenrechnung:
Christoph-Martin Mai,
Telefon: (0611) 75-3378,
für den Bereich der Arbeitskräfteerhebung:
Christian Wingerter,
Telefon (0611) 75-3496
www.destatis.de/kontakt
Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an:
Statistisches Bundesamt
Pressestelle
E-Mail: presse(at)destatis.de