(ots) - Anlässlich des Tags der Arbeit fordert das Deutsche
Institut für Menschenrechte den deutschen Gesetzgeber auf, die Rechte
der Betroffenen von schwerer Arbeitsausbeutung und Menschenhandel zu
stärken. "Deutschland hat sich in internationalen
Menschenrechtsverträgen verpflichtet, die Opfer von Menschenhandel
bei der Durchsetzung ihrer Rechte zu unterstützen. Wir dürfen es
nicht hinnehmen, dass auch heute noch Menschen in Deutschland unter
sklavereiähnlichen Bedingungen arbeiten", erklärte Beate Rudolf,
Direktorin des Deutschen Instituts für Menschenrechte. Wer in
Deutschland arbeite, gleich ob in einem legalen oder illegalen
Beschäftigungsverhältnis, habe einen rechtlichen Anspruch auf Lohn
für geleistete Arbeit und Schadenersatz für erlittene Verletzungen.
Auch heute arbeiteten immer noch viele Menschen in Deutschland unter
prekären Arbeitsbedingungen, beispielsweise in der Pflege, der
Landwirtschaft, auf dem Bau oder in der Prostitution. Zum Teil würden
sie dabei in ihren fundamentalen Rechten verletzt und massiv
wirtschaftlich ausgebeutet, so Rudolf.
Heike Rabe, Koordinatorin des Projekts "Zwangsarbeit heute:
Betroffene von Menschenhandel stärken", sagte: "Migrantinnen und
Migranten, die in Deutschland arbeiten, müssen unabhängig von ihrem
Aufenthaltsstatus besser über ihre Rechte informiert werden.
Betroffenen von Menschenhandel und schwerer Arbeitsausbeutung sollte
gesetzlich ein Aufenthaltsrecht zur Durchsetzung von Lohn- und
Entschädigungsansprüchen eingeräumt werden."
Das Projekt "Zwangsarbeit heute: Betroffene von Menschenhandel
stärken" unterstützt seit 2009 Betroffene dabei, ihre Entschädigungs-
und Lohnansprüche vor Gericht durchzusetzen. Es wird in Kooperation
mit der Stiftung "Erinnerung, Verantwortung und Zukunft"
durchgeführt.
Weitere Informationen:
Das Projekt "Zwangsarbeit heute"
http://www.presseportal.de/go2/Zwangsarbeit_heute
Recherchetool Menschenhandel, Moderne Sklaverei,Zwangsarbeit heute
in Deutschland http://www.dimr.eu/categories.php?categoryid=78
Infofilm: Arbeit ohne Lohn? Ausbeutung ohne Entschädigung?
Menschenhandel und Arbeitsausbeutung in Deutschland
http://www.presseportal.de/go2/Infofilm
Stellungnahme zum aktuellen Gesetzentwurf zur Umsetzung von
EU-Aufenthaltsrichtlinien 18.04.2011
http://www.presseportal.de/go2/Stellungnahme_EU_Richtlinien
Pressekontakt:
Bettina Hildebrand, Pressesprecherin
Tel.: 030 25 93 59 - 14 , Mobil: 0160 96 65 00 83
E-Mail: hildebrand(at)institut-fuer-menschenrechte.de