(ots) - Die deutsche Politik benimmt sich manchmal
irrational. Als vor wenigen Wochen zwei US-Soldaten vor dem Eingang
des Frankfurter Flughafens beim ersten tödlichen islamistischen
Terroranschlag auf deutschem Boden starben, mühte sich Berlin für
knapp 48 Stunden um das Thema. Man fühlte sich - Herr zu Guttenberg
hatte die Doktorarbeit abgeschrieben - anders beschäftigt.
Dabei war der brutale Mord am Terminal nicht nur ein tragisches
Ereignis. Er war ein wichtiges Signal und der erneute Hinweis, dass
Deutschland nicht mehr nur Ruheraum, sondern längst Zielland des
internationalen Terrorismus ist. 135 Islamisten, die in Afghanistan
in der Kunst des Heiligen Krieges ausgebildet wurden, sind nach
Angaben der Sicherheitsbehörden zurück in der Heimat. Nur zehn von
ihnen sitzen in Haft. Die Warnung, die die Bundesregierung im Herbst
2010 so ungewöhnlich klar aussprach, war keine billige
Beschäftigungstherapie.
Noch ist wenig über die Polizeiaktion von Bochum und Düsseldorf
bekannt. Der Umfang des Einsatzes zeigt aber, dass hier nicht nur
großmäulige Internet-Propagandisten festgesetzt wurden. Der Kampf
gegen den Terror ist nicht zu Ende.
Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-6528
zentralredaktion(at)waz.de