(ots) - Beim Küssen kann der Bräutigam hoffentlich noch
zulegen. Aber abgesehen von allzu spitzen Lippen auf dem Balkon des
Buckingham Palastes hat die pompöse Hochzeitsshow von Kate und
William all das geboten, was man sich von royaler Folklore made in
Britain verspricht - und mehr ist es ja nicht. Mit Kutschen, Chören
und Karossen, gekrönten Häuptern im Dutzend und Hüten, in denen auch
Blumen ihre Freude gehabt hätten. Das britische Empire läuft bei
solchen Spektakeln immer noch zur Höchstform auf.
Dass die Welt dahinter nicht halb so märchenhaft ist wie die
Hochglanzbilder, die nun um die Welt gehen, darf man einmal für ein
paar Stunden ausblenden, ohne sich als Träumer beschimpfen lassen zu
müssen. Es ist die kleine Flucht aus dem Alltag, die sich
Abermillionen Menschen gestern vor den Fernsehgeräten gegönnt haben.
Denn die übermitteln ihnen sonst überwiegend Unerfreuliches.
Morgen freilich darf man das Gesehene ruhig wieder vergessen
haben. So wichtig war's nicht.
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