(ots) - Nicht viel von dem, was in diesen Tagen in
Syrien geschieht, dringt nach draußen. Aber das, was uns an
Informationen erreicht, ist erschreckend. Seit Tagen schießen die
Schergen von Diktator Assad auf unbewaffnete Demonstranten, belagern
Städte, um die Opposition auszuhungern. Und dennoch lassen sich die
Menschen offenbar bisher nicht einschüchtern, gehen weiter auf die
Straße. Die Anzeichen, dass erste Truppenteile gegen die
Schießbefehle des Regimes meutern, mehren sich. Der Aufstand der
Syrer nimmt damit einen ganz ähnlichen Verlauf wie zuvor die Revolte
in Tunesien und Ägypten. Aber der Blutzoll ist unvergleichlich höher:
Vermutlich hat es schon Hunderte Tote gegeben. Mit jedem Todesopfer
wird die Auseinandersetzung zwischen Assad und Teilen seines Volkes
erbitterter, treibt das Land weiter einem Bürgerkriegs-Szenario wie
in Libyen entgegen. Der Wille des Westens - und im übrigen auch seine
Möglichkeiten -, in Syrien einzugreifen, sind äußerst begrenzt. Das
Mindeste ist jedoch die Verhängung von Sanktionen durch die Europäer.
Das Regime in Damaskus weiter mit Entwicklungshilfe-Millionen aus der
EU-Kasse zu unterstützen, während Assad sein Volk massakriert, das
darf nicht sein.
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