(ots) - Noch viel zu tun
Der 1. Mai markiert in diesem Jahr einen besonderen Tag der
Arbeit. Bürger aus acht weiteren EU-Staaten haben künftig freien
Zugang zum deutschen Arbeitsmarkt. Das schürt Ängste, weckt aber auch
Hoffnungen.
So besteht nun die Chance, den Fachkräftebedarf mithilfe von
Polen, Tschechen, Letten, Esten, Ungarn und anderen besser als bisher
zu decken, etwa in der Pflege, wo besonders hohe Nachfrage besteht.
Auch ist eine Legalisierung von Schwarzarbeit zu erwarten. So weit,
so gut.
Auf einem anderen Blatt steht, dass Zuwanderung die Konkurrenz
unter den Beschäftigten erhöht. Und solange es erlaubt ist,
Leiharbeiter schlechter zu bezahlen als Stammbeschäftigte und es
keinen allgemeinen Mindestlohn gibt, droht die Gefahr von
Lohndumping.
Hier bleibt noch viel zu tun. Dies gilt umso mehr, als der
Konjunkturmotor momentan auf Hochtouren läuft. Dass viele Unternehmen
steigende Gewinne erwirtschaften, die Allgemeinheit aber immer noch
mit Milliardenbeträgen die Löhne von schlecht bezahlten Arbeitnehmern
aufstocken muss, ist in dieser Größenordnung nicht mehr hinzunehmen.
Die jetzt auch in einer Studie zusammengefassten Hinweise auf
mögliche massive Entlastungen der Staatskassen durch Mindestlöhne
sollten in jedem Fall ernst genommen werden.
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