(ots) - Heute starten die "Sprengelversammlungen"
der Allgäuland-Käsereien. Bis einschließlich 19. Mai können sich die
Milcherzeuger bei insgesamt 14 Terminen über den Status quo der
Umstrukturierung zur Einheitsgenossenschaft "Allgäuland-Bergbauern
eG" informieren. Neben den strukturellen Prozessdetails geht es um
die notwendigen Schritte der Finanzierung und Rekapitalisierung sowie
um die Eckpunkte der neuen Satzung. Die Versammlungen dienen der
Vorbereitung der Abstimmung über die neue Einheitsgenossenschaft.
Diese findet im Rahmen von sechs Generalversammlungen im Juni statt.
Verschuldung reduziert sich um 60 Prozent
Die Basis für die Umsetzung des Sanierungskonzepts der
Allgäuland-Käsereien haben vor wenigen Tagen die Gremien der
Kreditgeber geschaffen. Ihr Beitrag zur Rekapitalisierung beläuft
sich auf 35 Mio. Euro. Bestätigt haben sie zudem die Finanzierung des
Unternehmens bis Ende 2014. Insgesamt sieht das
Restrukturierungskonzept der Allgäuland-Käsereien eine Reduzierung
der Verschuldung um ca. 60 Prozent vor. Das Sanierungspaket hat ein
Volumen von 50 Mio. Euro. Neben der Veräußerung von Immobilien ist
hier auch die Zuführung frischer Liquidität eingeplant. Positive
Nachrichten gibt es jedoch nicht nur von Seiten der Banken - auch die
landwirtschaftsnahen Finanzierer und der Genossenschaftliche
Hilfsfonds haben signalisiert, ihre Entscheidung bezüglich frischer
Eigenkapitalmittel zeitnah mitzuteilen. Mit dem "Frischen Geld" wären
die Allgäuland-Käsereien in der Lage, dringend notwendige
Investitionen vorzunehmen: Die Modernisierung der drei verbleibenden
Spezialitätenwerke Kißlegg, Riedlingen und Sonthofen würde deren
Effizienz erheblich steigern sowie die Qualität sichern. Zudem könnte
das Unternehmen den Ausbau der Marken Allgäuland und
Allgäuland-Bergbauern intensivieren und damit die Präsenz bzw. den
Abverkauf im Lebensmitteleinzelhandel forcieren.
Milcherzeuger haben ihre Zukunft in der Hand
Die Entschuldung sowie die Bereitstellung frischer
Eigenkapitalmittel ist an Bedingungen geknüpft: die Zustimmung der
Milcherzeuger zur Fusion der sechs Liefergenossenschaften zur
Einheitsgenossenschaft "Allgäuland-Bergbauern eG", die Sicherstellung
einer maximalen Eigenmilchmenge (absolutes Minimum 200 Mio. kg pro
Jahr) für die nächsten drei Jahre - sowie natürlich die weitere
Entschuldung des Unternehmens. Diese haben Aufsichtsrat und
Geschäftsführung der Allgäuland-Käsereien GmbH in den letzten Monaten
erfolgreich vorangetrieben. Alle Standorte werden intensiv auf
Wirtschaftlichkeit geprüft. Bereits eingeleitet wurde die
Konzentration auf die beiden Marken Allgäuland und
Allgäuland-Bergbauern inklusive Relaunch des Markenauftritts. Zudem
arbeitet man daran, das Sortiment zu bereinigen und die
gewinnbringenden Spezialitäten für den Lebensmitteleinzelhandel zu
stärken.
Für die Milcherzeuger hat die neue Struktur klare Vorteile
- Eine Entschuldung der GmbH sichert eine wettbewerbsfähige
Finanzierungsstruktur und damit ein wettbewerbsfähiges
Milchgeld. Derzeit liegen die Allgäuland-Käsereien bei 4,2% Fett
und 3,4% Eiweiß bei 34 Cent pro kg.
- Die fusionierte Allgäuland-Bergbauern eG bleibt selbstbestimmt
und hat eine gestärkte Marktposition.
- Die Mitglieder der neuen Genossenschaft profitieren vom
Potenzial der künftigen Absatz- und Umsatzchancen. Damit haben
die Allgäuland Milcherzeuger gute Aussichten auf eine
Wertsteigerung ihrer Geschäftsanteile.
Die Allgäuland-Käsereien setzen nun alles daran, die Eigentümer
der Genossenschaften von ihrer Zukunfts-Perspektive nachhaltig zu
überzeugen. Neben einer Informationsbroschüre, die im April an alle
Erzeuger verteilt wurde, findet derzeit eine rollende
Informationsveranstaltung statt. Halt macht das "Genussmobil" in den
Regionen der Sprengelversammlungen, auf denen das "Neue Allgäuland"
näher vorgestellt wird, zum Beispiel mit folgenden Eckpunkten:
Neue Satzung
- Kündigungsfrist
- Die neue Satzung sieht grundsätzlich eine Kündigungsfrist von
einem Jahr vor (bisher zwei Jahre). Um einen Gleichlauf zu den
Finanzierern herzustellen, kann diese Kündigung erstmalig nach
zweijähriger Zugehörigkeit ausgesprochen werden.
- Organe der Genossenschaft
- Zukünftig setzen sich Vorstand und Aufsichtsrat aus drei
Vorstandsmitgliedern und acht Aufsichtsratsmitgliedern zusammen
(bisher 150).
- Neu hinzu kommt ein Beirat, dessen Mitglieder in der
Generalversammlung gewählt werden. Jedes Gebiet der
Ursprungsgenossenschaften kann dann je drei Beiratsmitglieder zur
Interessensvertretung benennen. Zusätzlich entsenden die im
Milchliefervertrag definierten Milchqualitäten jeweils je zwei
Mitglieder in den Beirat.
Milchliefervertrag
- Mit der fusionierten Allgäuland-Bergbauern eG gibt es einen
einheitlichen Milchliefervertrag. Neu sind die nach Sparten
errechneten Milchpreisaufschläge für die definierten
Milchsorten:
- Standardmilch
- Biomilch
- Bergbauernmilch: nach EU-Richtlinien und GVO freie Milch
- Emmentaler-/Heumilch
Nach den 14 Sprengelversammlungen stehen Ende Mai die
Aufsichtsrats- und Vorstandssitzungen der sechs Genossenschaften auf
dem Plan. Dort geht es um die Finalisierung der Jahresabschlüsse der
Genossenschaften sowie um die Vorbereitung der sechs
Generalversammlungen.
"Wir haben nun eine neue, solide Basis, um gestärkt und mit guten
Erfolgsaussichten in die Zukunft zu gehen", so Paul Ritter,
Geschäftsführer der Allgäuland-Käsereien GmbH. "Unser Ziel ist zum
Greifen nah. Unsere Milcherzeuger müssen nur noch zupacken."
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