(ots) - Immer wieder werden vermeintlich verwaiste
Jungtiere, die eigentlich keine menschliche Hilfe benötigen, in
Wildtierstationen oder in lokalen Tierheimen abgegeben. In den
meisten Fällen ist die "Rettung" von Wildtierbabys jedoch völlig
unnötig.
Die internationale Tierschutzorganisation VIER PFOTEN rät daher:
"Bei in Not vermuteten Jungtieren muss in jedem Fall der Fundort
genau begutachtet werden, um sicher zu stellen, dass das Tier keiner
Gefahr ausgesetzt ist", erklärt Thomas Pietsch, Wildtierexperte bei
VIER PFOTEN. Findet man ein Jungtier in der Nähe seiner toten Mutter,
so ist eindeutig, dass das Kleine Hilfe benötigt. Findet man jedoch
ein vermeintlich allein zurück gelassenes Tier, das unverletzt ist,
so ist ein Eingreifen meist nicht erforderlich. Das Muttertier ist
dann in der Nähe und wartet nur darauf, zu seinem Kind zurückkehren
zu können.
Ebenso wenig benötigen flügge werdende Jungvögel, sogenannte
Ästlinge, die scheinbar hilflos auf dem Boden sitzen, unsere Hilfe,
außer sie sind verletzt, oder offensichtlich verwaist. In solchen
Fällen sind die Tiere bei einem fachkundigen Tierarzt oder in einer
Wildtierstation am besten aufgehoben. Von einer Mitnahme sowie der
eigenhändigen Versorgung sollte jedoch unbedingt abgesehen werden.
"Ist man sich über die Not eines wilden Jungtieres nicht im
Klaren, so sollten immer Experten, beispielsweise einer
Wildtierstation, zu Rate gezogen werden. Diese können meist schon am
Telefon Auskunft darüber geben, ob ein Tier Hilfe benötigt oder
nicht", so Thomas Pietsch. "Ansonsten kann eine gut gemeinte
"Rettung" für das Tier zum Verlust seiner Familie und seiner Freiheit
führen."
VIER PFOTEN unterstützt die Arbeit der Wildtierstation Hamburg
seit ihrer Gründung. Weitere Informationen zu dieser Thematik
erhalten Sie unter www.wildtierstation-hamburg.de .
Presserückfragen an VIER PFOTEN:
Thomas Pietsch
Wildtierexperte
Tel. 040 399 249 30
E-Mail: thomas.pietsch(at)vier-pfoten.org