(ots) - Anlässlich des Europäischen Protesttages zur
Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen erklärt SoVD-Präsident
Adolf Bauer:
Es besteht ein enormer Handlungsbedarf, um die Gleichstellung
behinderter Menschen spürbar voranzubringen. Dabei kommt der
Barrierefreiheit eine Schlüsselstellung zu. Denn eine Gesellschaft,
die Barrieren nicht abbaut, beschränkt die Teilhabe behinderter
Menschen und schließt sie aus.
Barrierefreiheit muss deshalb in allen Lebensbereichen konsequent
verwirklicht werden: in der Schule ebenso wie bei der
Gesundheitsversorgung, im Verkehr und beim Wohnen. Gute
Einzelvorhaben reichen hierfür nicht aus. Stattdessen sind
strukturelle Ansätze nötig, um Barrierefreiheit in der Breite zu
verwirklichen.
Wer für behinderte Kinder die inklusive Bildung in der Regelschule
möchte, muss Schulen barrierefrei gestalten. Hierfür fordert der SoVD
ein Konjunkturpaket III, damit Bund und Länder barrierefreie Schulen
endlich "in großem Stil" verwirklichen können.
Auch bei der gesundheitlichen Versorgung müssen Zugangsbarrieren
für behinderte Menschen abgebaut werden. Kurzfristig sollten z.B.
Sonderbedarfszulassungen nur solche Ärzte erhalten, die ihre Praxis
barrierefrei betreiben.
Die Vergabe öffentlicher Aufträge sollte strikt an das Kriterium
der Barrierefreiheit gebunden werden. Dies wird ein Motor sein, um im
Bereich Bauen, aber auch im Verkehr die Barrierefreiheit
nachdrücklich zu befördern.
Der SoVD wird sich im Rahmen der Debatte um einen Nationalen
Aktionsplan zur UN-Behindertenrechtskonvention dafür einsetzen, dass
die Barrierefreiheit in Deutschland mit Nachdruck vorankommt und die
dafür notwendigen strukturellen Anreize und Unterstützungen konkret
auf den Weg gebracht werden.
V.i.S.d.P.: Benedikt Dederichs
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