PresseKat - Der Albtraum für Skifahrer und Fußballer - Kreuzbandriß

Der Albtraum für Skifahrer und Fußballer - Kreuzbandriß

ID: 400690

Interview mit Dr. Gerrit Hohmann, Orthopädie am Gasteig

(firmenpresse) - Nicht jeder Skifahrer wird den Winter in guter Erinnerung behalten. Mehr als 50.000 Patienten müssen pro Jahr in Deutschland unters Messer mit der Diagnose: Kreuzbandriß! Jeder dritte davon war beim Skifahren, als es passierte. Doch auch andere Sportler fürchten die Verletzung, die schon für manchen Fußball-Profi das Karriere-Aus bedeutete.

Wie kommt es denn zum Kreuzbandriß?

Dr. Gerrit Hohmann, Orthopädie am Gasteig: Die meisten Verletzungen passieren, wenn sich die Patienten das Knie verdrehen. Viele haben sofort Schmerzen und das Knie schwillt deutlich an. Damit es zur Verletzung kommt, muss der Sportler oft gar nicht viel machen. Manche verdrehen sich das Knie zum Beispiel beim Einstieg in den Lift oder auch beim langsamen Fahren im sulzigen Schnee. Wir kennen auch Fälle, in denen der Skifahrer die Abfahrt noch hinuntergefahren ist und erst auf der Heimfahrt feststellt: irgendwas stimmt nicht!

Wie diagnostizieren Sie einen Kreuzbandriß?

Dr. Hohmann: Zuerst einmal ist es wichtig, dass der Patient schnell zum Arzt geht – und zwar zum Orthopäden - und nicht erst eine Woche abwartet. Denn in dieser Zeit kann viel passieren, was dem Knie weiteren Schaden zufügt. Auch wenn der erfahrene Orthopädie einen Kreuzbandriß schon mit wenigen Handgriffen klinisch feststellen kann – um die Verletzung sicher zu diagnostizieren, ist eine Kernspinuntersuchung notwendig. Hier sehen wir, ob das Kreuzband kaputt ist und ob auch andere Teilbereiche des Knies wie der Meniskus geschädigt sind. Wir machen zudem eine Röntgenaufnahme, um zusätzliche Knochenverletzungen (z. B. einen Schienbeinkopfbruch) auszuschließen.

Heißt die Konsequenz dann automatisch Operation?

Dr. Hohmann: In der Regel: ja. Vor allem, dann, wenn der Patient wieder Sport treiben will, weil das Vordere Kreuzband ein wichtiger Stabilisator ist, ohne den es zu frühzeitigem Gelenkverschleiß (Arthrose) kommen kann. Auch andere Folgeverletzungen bis hin zum Meniskusriß und Knorpelschaden können ohne OP auftreten.





Was passiert bei der OP?

Dr. Hohmann: Dabei werden zuerst zwei Sehnen aus dem Unterschenkel des Patienten entnommen und als Kreuzbandersatz im Knie verwendet. Dieser Eingriff erfolgt heutzutage arthoskopisch mit einer Gelenkspiegelung. Der Klinikaufenthalt dauert nur 3-4 Tage – spätestens nach drei Wochen können unsere Patienten wieder sitzende berufliche Tätigkeiten ausüben.

Und Sport?

Dr. Hohmann: Da braucht der Freizeitsportler viel Geduld – genauso wie der Fußball-Profi. Mühsames Aufbau- und vorsichtiges Krafttraining ist erforderlich. Und trotzdem: mit acht Monaten Pause muß man leider rechnen.

Fahren Sie selbst Ski?

Dr. Hohmann: Klar!






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Bereitgestellt von Benutzer: bachmann
Datum: 06.05.2011 - 13:16 Uhr
Sprache: Deutsch
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Ansprechpartner: Michael Bachmann
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Kategorie:

Ärzte


Meldungsart: Interview
Versandart: Veröffentlichung
Freigabedatum: 06.05.2011

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