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Anmoderation (Vorschlag): Seit Mitte April sind Millionen
Bürgerinnen und Bürger aufgerufen, per Briefwahl ihre Stimme bei der
Sozialwahl 2011 abzugeben. Damit wählen sie ihre Interessenvertreter
in die Parlamente der Renten- und Krankenversicherung. Diese
Parlamente bilden die Selbstverwaltung der Rentenversicherung und der
Krankenkassen. Was macht diese Selbstverwaltung eigentlich genau,
wozu ist sie gut und warum soll ich mich an der Wahl beteiligen?
Unser Reporter Philipp Blanke hat die Antworten ...
(Beitragsbeginn)
Nicht erst seit "Stuttgart 21" ist klar: Die Bürger wünschen sich
mehr Mitsprache bei politischen Entscheidungen, die uns alle
betreffen. Bei der Gestaltung unseres Gemeinwesens wollen wir stärker
beteiligt sein. Die Sozialwahl macht das möglich: Als Versicherte und
Rentner wählen wir unsere Interessensvertreter in die
Selbstverwaltung der Renten- und Krankenversicherung. Das sind
Menschen, die sich ehrenamtlich mit viel Herzblut und Kompetenz für
unsere Angelegenheiten einsetzen. Sie entscheiden bei allen
grundsätzlichen Fragen mit, zum Beispiel, wenn es darum geht, was mit
unseren Beitragsgeldern passiert.
Welche Rolle die Selbstverwaltung in der Sozialversicherung
spielt, erklärt Thomas Ballast, der Vorsitzende des Verbands der
Ersatzkassen, vdek:
O-Ton Ballast: "Also die Rolle der Selbstverwaltung ist eine ganz
wichtige. Es sind ja Vertreter der Versicherten. Und sie wählen zum
Beispiel den Vorstand. Sie entscheiden über den Haushalt. Sie
entscheiden in der Krankenversicherung über die Erhebung von
Zusatzbeiträgen. Das heißt also, dass die Versicherten über ihre
Vertreter unmittelbar die Garantie dafür haben, dass die Kasse sich
versichertenfreundlich verhält. Bei den Ersatzkassen sind die
Vertreter in der Selbstverwaltung selbst versichert in den jeweiligen
Mitgliedskassen und haben sich zu Listen zusammengeschlossen, die man
dann wählen kann, wenn man die Briefwahlunterlagen erhält. Das sind
zum Teil Menschen, die selber mal in einer Kasse gearbeitet haben
oder die halt entsprechend langjährig da versichert sind und sich
dafür interessieren, die Geschicke der Kasse mit zu bestimmen."
Gerhard Rimmele ist seit vielen Jahren Mitglied der
Vertreterversammlung, dem Parlament der Deutschen Rentenversicherung
Bund. Seit vielen Jahren hilft er außerdem als Versichertenberater
Ratsuchenden zum Beispiel beim Ausfüllen ihrer Rentenanträge oder bei
der Klärung ihres Versicherungskontos. Im Versichertenparlament macht
sich Gerhard Rimmele für die Anliegen der Versicherten und Rentner
stark:
O-Ton Rimmele: "Durch meine langjährige Tätigkeit bei
verschiedenen großen Ersatzkassen habe ich natürlich auch viele
Verbindungen und weiß auch durch die Nähe zu den Bürgern, wo
eigentlich der Schuh klemmt und was für Nöte und Ängste die
Versicherten haben - und darauf einzugehen und den Leuten zu helfen.
Wenn man dann später sieht wie die Augen leuchten, dass ihnen
geholfen wurde, das macht mir einfach sehr viel Freude. Ich helfe da
gerne und sehe auch, dass die Bürger teilweise doch überfordert sind.
Und da sind die vielfach dankbar, dass da jemand Fachkompetentes
ihnen zur Seite steht."
Erst die Selbstverwaltung gibt Millionen Versicherten und Rentnern
eine Stimme und das Mandat, sich auch politisch einzumischen. Ihr
Einfluss ist nicht zu unterschätzen, findet Bärbel Richling, die
Mitglied im Finanzausschuss der Techniker Krankenkasse ist: O-Ton
Richling: "Ich finde es wichtig, dass die Mitglieder eine
Interessenvertretung haben, die sie selbst wählen können. Ich finde
es ganz wichtig, dass sich die Mitglieder darum kümmern und ihre
Interessenvertreter wählen und selbst bestimmen, wen sie als
Interessenvertreter haben wollen. Wir sind Ansprechpartner für die
Versicherten. Wir setzen uns dafür ein, dass die Krankenkassen die
Wahltarife und die Angebote haben, die die Mitglieder wollen und
kümmern uns darum, dass die Beiträge der Versicherten ordentlich
verwaltet werden und damit ordentlich gewirtschaftet wird. Und ich
verstehe mich als Anwalt der Versicherten und bin jederzeit
ansprechbar und setzte mich auch gerne persönlich bei Problemen ein."
Wer den zukünftigen Kurs seiner Renten- und Krankenversicherung
nicht nur anderen überlassen und eigene Anliegen dort einbringen
will, sendet die ausgefüllten Wahlunterlagen bis zum 1. Juni an
seinen Versicherungsträger zurück. Insgesamt 48 Millionen Versicherte
und Rentner sind zur Wahl aufgerufen. Damit ist die Sozialwahl die
drittgrößte Wahl in Deutschland. Mehr Informationen gibt es auch im
Internet unter www.sozialwahl.de .
(Beitragende)
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Pressekontakt:
Infobüro Sozialwahl 2011
Tel: 030-24086-616
Mail: info(at)sozialwahl.de
www.sozialwahl.de