(ots) - Zwei Jahre nach Ausbruch der
Schweinegrippe-Pandemie in Mexiko ziehen Experten eine ernüchternde
Bilanz: Mit dem Krisenmanagement der WHO war und ist die Welt auf
eine schwere Pandemie nicht ausreichend vorbereitet. Eine ernsthafte
Pandemie könne Opfer im zweistelligen Millionenbereich fordern -
erklärte die unabhängige Kommission unter Leitung des Institute of
Medicine in Washington DC Ende März. Wie das Versicherungswesen auf
die Herausforderungen einer Pandemie reagierte und welche Lehren
gezogen wurden, hat das IMWF Institut für Management- und
Wirtschaftsforschung gemeinsam mit dem F.A.Z.-Institut untersucht.
Für den Managementkompass wurden namhafte Vorstandsmitglieder großer
Versicherungen zum Thema Pandemievorbereitung in der
Versicherungswirtschaft befragt.
"Das Krisenmanagement hat in der Versicherungswirtschaft eine ganz
wesentliche Bedeutung bekommen", sagt Wilhelm Alms, Vorsitzender des
Beirats vom IMWF Institut für Management- und Wirtschaftsforschung.
"Neben dem vergangenen Pandemiefall spielen dabei vor allem die
Mindestanforderungen an das Risikomanagement (MaRisk (VA)) eine
wichtige Rolle. Denn Deutsche Versicherungsunternehmen müssen seit
Januar 2009 nach den Vorgaben der Bundesanstalt für
Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) unter anderem über einen
Notfallplan für den Pandemiefall verfügen."
Vor diesem Hintergrund setzte die Versicherungswirtschaft in der
Pandemieprävention einen Schwerpunkt auf Personalplanung- und
-schutz. Dabei gilt es, mehr als 550.000 Mitarbeiter im Rahmen des
Risikomanagements zu betreuen und den Geschäftsbetrieb in der
Pandemiephase aufrecht zu erhalten (Business Continuity). Die
Verantwortung für das Business Continuity Management (BCM) haben alle
befragten Versicherungen in die Hände eines Krisenstabs gelegt, der
regelmäßig dem Vorstand berichten muss. Der Krisenstab selbst setzt
sich in der Regel aus Mitgliedern des Vorstands, aus verschiedenen
Bereichsleitungen und Mitgliedern des Controllings zusammen. Die
Krisenpläne werden entsprechend den Vorgaben des Gesetzgebers
regelmäßig überprüft und aktualisiert.
Eine Besonderheit der Versicherungen ist, dass bereits im heutigen
Unternehmensalltag Telearbeitsplätze und Heimarbeit eine wichtige
Rolle spielen. So lässt sich im Pandemiefall ein größerer Teil der
Mitarbeiter arbeitsfähig halten, ohne dem Ansteckungsrisiko am
Arbeitsplatz ausgesetzt zu sein. Unter Nutzung dieser technischen
Möglichkeiten haben die Versicherer ihre BCM-Planung inzwischen
ausgebaut. Waren zunächst häufig nur Notfallplanungen für den
IT-Ausfall oder Katastrophenszenarien, wie beispielsweise Feuer oder
Hochwasser vorgesehen, werden inzwischen alle Geschäftsvorfälle der
Versicherung einer Analyse unterzogen. Für besonders sensible
Bereiche, wie beispielsweise EDV, Antragsbearbeitung,
Vermögensplanung oder Controlling haben inzwischen alle befragten
Versicherer Lösungen entwickelt, um den Geschäftsbetrieb im eigenen
Haus für den Pandemiefall zuverlässig aufrecht zu erhalten.
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Hintergrundinformationen:
Das IMWF Institut für Management- und Wirtschaftsforschung hat
gemeinsam mit dem F.A.Z.-Institut namhafte Vorstandsmitglieder großer
Versicherungen zum Thema Pandemievorbereitung in der
Versicherungswirtschaft interviewt - darunter Reinhold Schulte
(Vorstandsvorsitzender der SIGNAL IDUNA), Dr. Josef Beutelmann
(Vorstandsvorsitzender der Barmenia), Dr. Michael Pickel (Mitglied
des Vorstands der Schaden-Rückversicherung Hannover Rück) und Dr.
Walter Botermann (Vorstandsvorsitzender des Alte Leipziger -
Hallesche Konzern). Die Top-Manager der Assekuranz geben dabei genaue
Einblicke, wir ihr eigenes Haus auf den Pandemiefall vorbereitet ist
und warum das Risikomanagement immer mehr an Bedeutung gewinnt.
Eine PDF-Version des Managementkompass Pandemie "Spezialausgabe
Versicherungen" können Sie über info(at)imwf.de oder im Internet unter h
ttp://www.imwf.de/Studien-und-Untersuchungen/Managementkompass-Pandem
ie-Spezialausgabe-Versicherungen kostenlos bestellen.
IMWF - Institut für Management- und Wirtschaftsforschung
Das IMWF wurde aus der Erfahrung heraus gegründet, dass die
Ergebnisse wissenschaftlicher Ausarbeitungen und Marktanalysen für
Entscheider in der Wirtschaft oftmals nicht die hinreichende
Praxisnähe und Relevanz haben. In Folge dessen bleibt die
Unterstützung wissenschaftlicher Institutionen durch Unternehmen
oftmals hinter den Erwartungen der Lehrstühle zurück. Vor diesem
Hintergrund versteht sich das IMWF als Plattform, auf der Kontakte
zwischen Wissenschaft und Unternehmen geknüpft werden, die an
fundierter Aufarbeitung relevanter Management- und Wirtschaftsthemen
interessiert sind.
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