- Branchenkenner sagen Ende der quotenstarken Casting-Show voraus -
(firmenpresse) - Nach dem »Spiel« ist vor dem Spiel, sagt man für gewöhnlich. Im Fall von „Deutschland sucht den Superstar“ könnte es aber auch das letzte Spiel sein - 2012 - dann wenn die 9. Staffel an den Start geht und sich wieder Tausende von Zeigewilligen vor die Kamera wagen.
(TNN) Erst kürzlich gab der Sender bekannt, im nächsten Jahr mit grundlegenden Änderungen zu starten. So sollen auch die über 30-Jährigen eine Chance bekommen und erstmals wird dem Gewinner der Show auch ein Preisgeld von 500.000 EUR gezahlt.
Möglicherweise hofft RTL damit auch neue „Kundschaft“ anzulocken, denn nachdem bekannt wurde, wie solch ein Schuss auch nach hinten los gehen kann (Nina Richel) wird es immer schwieriger, junge Leute dazu zu bewegen, sich vor laufender Kamera erniedrigen zu lassen.
Zweites Problem sind die jährlich wiederkehrenden „alten Bekannten“, Leute, die sich schon x-mal beworben haben und es immer wieder tun.
Wie also kann sich das Format neu erfinden ? Und ist Geld als Lockmittel denn überhaupt die geeignete Lösung ?
Im Forum von Holger Kreymeier, einem der härtesten Fernsehkritiker hier zu Lande, schreibt ein Branchenkenner: „Das Format DSDS hat seinen Zenit überschritten. Die Zitrone ist fast ausgequetscht. Das wurde besonders deutlich bei den Vorcastings, die diesmal fast völlig ohne authentische Gestalten auskamen. Man stellte stattdessen extern zusammengecastete, zum Teil altbekannte, Hirnis vor die Jury, die ihren Auftritt nach Drehbuch ablieferten. Die „Scripted Reality“ hat somit auch DSDS erobert. Es gipfelte darin, dass Daueropfer Menderes in den Recall gebeten wurde. Ich prophezeie, die nächste Staffel 2012 wird die letzte sein.“ (forum.fernsehkritik.tv)
Und der Mann könnte Recht haben ! Will die Show auch weiterhin Bestand haben, braucht es deutliche Veränderungen, auch im Umgang mit den Zuschauern und den Kandidaten. Viele ehemalige Fans der Show haben sich abgewandt, zu viel Skandale, zu wenig musikalische Qualität. Das Nachrichten-Magazin „Der Spiegel“ fand die RTL-Show dieses Jahr schlichtweg nur „peinlich“. Auf der anderen Seite aber waren es genau die Skandale, die prägend waren für das Interesse der Medien. Lässt sich beides irgendwie vereinen ?
Es wird wohl sehr schwer werden, ohne etwas Vergleichbares den Erfolg der 8. Staffel noch einmal zu wiederholen oder gar zu toppen, wissen auch die Insider zu berichten, hier noch einmal „Greggy“ vom Forum der Fernsehkritiker.
„In den meisten anderen Staffeln war die RTL-Nachhilfe nicht nötig, weil die Produzenten pfiffig genug waren, sich das Drama a priori zurecht zu casten. Entweder mit Freaks (Küblböck, Lorenzo) oder Asis (Menowin), die von ganz allein für ausreichend Soap Opera sorgten, um die Show mit ordentlich Boulevardgeschnatter zu unterfüttern. Wenn man nur Langweiler auf die Bühne stellt, muss man eben schauen, wie man der Bambule nachhelfen kann. That's Showbusiness!“ ( http://www.forum.fernsehkritik.tv )
Das “Nachhelfen” war der eigentliche Auslöser für massenhafte Proteste online wie offline,
was dazu führte, dass diesmal sogar der nordrhein-westfälischen Jugendschutz tätig wurde, mit bekanntem Ausgang.
Wie und mit welchen Mitteln das quotenstarke Casting-Format sich auch künftig behaupten will, bleibt so fraglich wie abzuwarten. Vorerst noch schnuppert der aktuelle „DSDS“-Gewinner Pietro Lombardi am Duft des großen Reichtums, der wieder einmal steht und fällt mit nur einem Namen: Dieter Bohlen !
Sean Quentin Dexter für TeleNewsNet
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