(ots) -
Der diesjährige Jahresempfang des SOS-Kinderdorf e.V. fand heute
im SOS-Kinderdorf Pfalz in Eisenberg statt. "Kinderrechte und
Beteiligung" lautete das Thema. Eingeladen waren Vertreter aus
Politik und Verwaltung, Gesellschaft und Kultur sowie langjährige
Spender und Paten der Kinderhilfsorganisation. Im Zentrum der
Veranstaltung standen - umrahmt von Darbietungen der
SOS-Kinderdorf-Kinder - Beiträge des Ministerpräsidenten von
Rheinland-Pfalz, Kurt Beck, und des Vorstandsvorsitzenden des
SOS-Kinderdorf e.V, Professor Dr. Johannes Münder. Ausgerichtet wurde
der Jahresempfang, zu dem der Vorstand des SOS-Kinderdorf e.V.
jährlich einlädt, vom SOS-Kinderdorf Pfalz und den SOS-Kinder- und
Jugendhilfen Kaiserslautern.
Kurt Beck: "Ich bin gekommen, Dankeschön zu sagen und meine
Anerkennung auszusprechen. Wenn SOS-Kinderdorf einlädt, dann werden
Menschlichkeit, Zuwendung Verantwortung und Werte der Gesellschaft
mit aufgerufen. Dies weiter möglich zu machen, ist in unser aller
Verantwortung. Denn Kinder sind Persönlichkeiten mit eigenen
Ansprüchen, eigenen Rechten und einer eigenen Form, angenommen zu
werden."
In seiner Rede warb Professor Münder eindringlich um Unterstützung
bei dem Vorhaben, Kinderrechte als Grundrechte im Grundgesetz zu
verankern. Münder: "Unser Ziel ist es, dass Kinder nicht nur wie
bisher durch ihre Eltern vertreten werden, sondern als eigenständige
Subjekte anerkannt werden, deren besondere Situation und Bedürfnisse
Berücksichtigung in unserer Verfassung finden."
Münder verwies auf die "Guidelines for the Alternative Care of
Children" der Vereinten Nationen, an deren Entwicklung SOS-Kinderdorf
International federführend beteiligt war. Die Richtlinien definieren
internationale Standards für die Unterbringung von Kindern und
Jugendlichen in Einrichtungen. Sie zielen darauf, dass die Rechte der
Kinder respektiert und ihre Beteiligung an Entscheidungen, die sie
betreffen, praktiziert werden. 2009 haben die Vereinten Nationen die
Richtlinien offiziell angenommen. Münder: "Kinder und Jugendliche,
die dazu befähigt werden, ihre eigene Lebenssituation einzuschätzen,
ihre Wünsche und Bedürfnisse zu äußern und ihr Lebensumfeld
mitzugestalten, haben in viel größerem Maße eine Chance auf ein
gelingendes Aufwachsen. Der enge Zusammenhang zwischen Beteiligung
und positiver Persönlichkeitsentwicklung muss auch in der
Fremdunterbringung Maßstab sein."
Bei SOS-Kinderdorf ist die Beteiligung von jungen Menschen ein
wesentliches Qualitätsmerkmal der Arbeit in den SOS-Einrichtungen.
Kinder und Jugendliche können hier auf die Gestaltung ihres Lebens
Einfluss nehmen. Sie werden altersentsprechend informiert und
beraten. Sie können mitsprechen, wenn es um die Art der
Erziehungshilfe geht. Sie haben Recht auf eine eigene Privatsphäre
und auf Eigentum. Regelmäßige Versammlungen von Kindern und
Jugendlichen, Beschwerdemöglichkeiten, Eigenverantwortung und Kinder-
und Jugendvertretungen sind weitere Beispiele, die bereits in vielen
SOS-Einrichtungen praktiziert werden. Auch die beiden
SOS-Einrichtungen in Rheinland-Pfalz, das SOS-Kinderdorf Pfalz und
die SOS-Kinder- und Jugendhilfen Kaiserslautern, haben schon heute
vielfältige Formen der Beteiligung etabliert.
Der Vorstandsvorsitzende des SOS-Kinderdorf e.V. dankte zum
Abschluss seiner Rede den Anwesenden stellvertretend für all
diejenigen, die sich oft schon seit vielen Jahren als Spender, Paten,
Stifter oder Firmenkooperationspartner für SOS-Kinderdorf engagieren,
dadurch ein Zeichen setzen und die Zukunft junger Menschen
hoffnungsvoller gestalten helfen.
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