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Deutsche Chefetagen sind der neue weltweite Hafen der Stabilität: Fluktuationsquote erreicht mit 8,7% Rekordtief

ID: 407139

(ots) - 10. Ausgabe der "Global CEO-Succession"-Studie der
internationalen Strategieberatung Booz & Company

Führungskontinuität in deutschsprachigen Vorstandsetagen liegt
deutlich über dem globalen und europäischen Durchschnitt /
Top-Manager aus den Bereichen Health Care und IT lösen die CEOs der
Energiebranche auf den deutschen "Schleudersitzen" ab /
Wachstumsregionen verändern Kräfteverhältnis in der weltweiten
Championsleague der Konzerne

Der wirtschaftliche Aufschwung sorgt für deutlich mehr Kontinuität
in den deutschsprachigen Vorstandsetagen. Räumte 2009 jeder fünfte
Vorstandsvorsitzende (CEO) in Deutschland, Österreich und der Schweiz
freiwillig oder unfreiwillig seinen Stuhl, war es in 2010 gerade noch
jeder elfte. Die Wechselquote hat sich damit binnen eines Jahres in
ungewöhnlichem Maße von 21,3% auf 8,7% fast gedrittelt und liegt auf
dem niedrigsten Stand seit Beginn der Studienerhebung. Im
europäischen wie globalen Vergleich ist dieser Trend in Deutschland
am stärksten ausgeprägt. Während die CEO-Wechselquote weltweit
lediglich von 14,3% nur auf 11,6% fiel, sank sie europaweit um fünf
Prozentpunkte von 15,2% (2009) auf 10,2%. Die höchste Wechselquote
weist Japan mit 18,8% auf. Im benachbarten Boommarkt China erhielt
dagegen nur 5,2% der häufig staatlich geführten Unternehmen eine neue
Führungsspitze. Im deutschsprachigen Raum erfolgten dabei gerade noch
knapp 20% der Wechsel unfreiwillig, während 2009 rund ein Drittel der
CEOs ihre Position gezwungenermaßen an einen Nachfolger übergeben
musste.

Das sind die zentralen Ergebnisse der "CEO-Succession"-Studie der
internationalen Strategieberatung Booz & Company. Diese analysiert
die Veränderungen an der Spitze der 2.500 weltweit größten
börsennotierten Unternehmen und vergleicht die Daten mit den
historischen Werten aus mittlerweile elf aufeinanderfolgenden Jahren.





Volatile Managementkarrieren

Die Weltwirtschaft, aber auch die Konjunktur einzelner Branchen
entwickelt sich zunehmend volatil und wenig planbar. "Die
diesjährigen Studienergebnisse zeigen, dass Gleiches offensichtlich
auch für die Karrieren im Top-Management gilt", so Dr. Klaus-Peter
Gushurst, Sprecher der Geschäftsführung im deutschsprachigen Raum von
Booz & Company. "Einerseits kehrt mit dem Aufschwung wieder mehr Ruhe
und langfristiges Denken ein. Andererseits hat sich die
durchschnittliche Verweildauer der CEOs im deutschsprachigen Raum
seit 2003 um zwei Jahre auf gerade noch 6,1 Jahre verkürzt." Hier
scheiden Vorstandsvorsitzende im Schnitt bereits zwölf Jahre vor dem
offiziellen Pensionsalter mit 55,4 Jahren aus dem Amt - europaweit
immerhin zwei Jahre später. Auch weltweit hat kaum ein
Unternehmenslenker länger als sieben Jahre Zeit, den Erfolg seiner
strategischen Entscheidungen unter Beweis zu stellen - ganz
unabhängig davon, ob er vom Aufsichtsrat als externer Kandidat
("Outsider") oder als Eigengewächs ("Insider") an die Spitze berufen
wird.

Externe CEOs im deutschsprachigen Raum besonders erfolgreich

Bei der Erfolgsbilanz dieser sogenannten Insider bzw. Outsider in
der Position des CEOs nimmt Deutschland in der heute vorgelegten
Studie ebenfalls eine Sonderstellung ein. Global war eine Tendenz in
den letzten Jahren auffällig: CEOs aus den eigenen Reihen schienen
eine größere Akzeptanz zu genießen und erzielten bessere Ergebnisse.
Diese Diskrepanz zwischen Insidern und Outsidern hat sich in 2010
sogar weiter verstärkt. Erreichten Insider eine durchschnittliche
Aktienrendite von 4,6%, brachten es Outsider nur auf zu
vernachlässigende 0,1%.

Im deutschsprachigen Raum hingegen verläuft die Entwicklung seit
vier Jahren konsequent umgekehrt: Outsider können in 2010 mit einer
Aktienrendite von 12,5% punkten. Insider hingegen bringen es nur zu
durchschnittlich 0,8%. Insofern scheint im deutschsprachigen Raum
auch die globale Regel außer Kraft gesetzt, dass Outsider eher ihre
Spitzenposition verlieren als Insider. Im globalen Vergleich waren
das mit 40,5% gegenüber 19,6% mehr als doppelt so viele.

Auch bei den Branchen zeigt sich 2010 im deutschsprachigen Raum
ein deutlich verändertes Bild gegenüber 2009. So fanden 2010 die
meisten Wechsel im Health Care-Sektor statt: Fast 27% der CEOs
verließen ihr Spitzenamt. Im IT-Bereich waren es 20% und in der
Energiebranche 17%. Die im Vorjahr noch heftig betroffene Bank- und
Versicherungswirtschaft konnte dagegen zwei Jahre nach dem Höhepunkt
der globalen Finanzkrise etwas ruhiger arbeiten. Die CEO-Wechselquote
lag hier gerade noch bei 10,1%.

Neues Kräfteverhältnis in der weltweiten Unternehmenselite

In 2010 stammten erstmals knapp die Hälfte der 2.500 untersuchten
Unternehmen nicht aus den USA und Westeuropa. Mit 29% ist die USA
zwar nach wie vor die stärkste Wirtschaftskraft, doch die sogenannten
Emerging Markets machen mit 27% bereits über ein Viertel der größten
Weltkonzerne aus. Im Jahr 2000 lag diese Quote noch bei 7%. Der
Anteil der Unternehmen aus Brasilien, Indien oder China an den
untersuchten 2.500 Top-Playern ist seit der Jahrtausendwende
durchschnittlich um eindrucksvolle 24% pro Jahr gewachsen. Diese
Entwicklung wird sich weiter fortsetzen. Allein ein Fünftel der neuen
globalen Blue Chips stammt mittlerweile aus China.

"Mit dieser Entwicklung verändert sich die Führungs- und Corporate
Governance-Kultur grundlegend, aber auch die Diversity-Anforderungen.
Wir sehen in den Konzernen einen klaren Trend zu einer international
denkenden und vor allem global agierenden Führungselite", so das
Fazit von Gushurst.

Zur vorliegenden Untersuchung:

Booz & Company untersuchte in der Studie "CEO-Succession 2010" die
2.500 weltweit größten börsennotierten Unternehmen. Für Deutschland,
Österreich und die Schweiz wurden ergänzend die 300 größten
Unternehmen in dieser Region analysiert. Es flossen sowohl die
Performance der Unternehmen zum Zeitpunkt der Ablösung als auch die
Art und Weise des Ausscheidens des CEO ein. Aussagen über Trends und
Entwicklungen beziehen sich auf die bereits vorgelegten Booz &
Company-Studien zu CEO-Ablösungen aus den Jahren 1995, 1998 sowie die
jährlichen Studien ab 2000. Seit 2007 bezieht die Studie auch die
Performance jener beteiligten Firmen ein, in denen kein CEO-Wechsel
stattfand.

Ãœber Booz & Company:

Booz & Company ist mit mehr als 3.300 Mitarbeitern in 60 Büros auf
allen Kontinenten eine der weltweit führenden Strategieberatungen. Zu
den Klienten gehören erfolgreiche Unternehmen sowie Regierungen und
Organisationen.

Unser Gründer Edwin Booz formulierte bereits 1914 die Grundlagen
der Unternehmensberatung. Heute arbeiten wir weltweit eng mit unseren
Klienten zusammen, um die Herausforderungen globaler Märkte zu
meistern und nachhaltiges Wachstum zu schaffen. Dazu kombinieren wir
einzigartiges Marktwissen sowie tiefe funktionale Expertise mit einem
praxisnahen Ansatz. Unser einziges Ziel: unseren Klienten jederzeit
den entscheidenden Vorteil zu schaffen - Essential Advantage.
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Datum: 17.05.2011 - 10:00 Uhr
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