(ots) - "Wie erwartet war der Zeitraum für eine sorgfältige
und unabhängige Sicherheitsüberprüfung aller deutschen Atomkraftwerke
zu kurz. Zudem beruhen die heute vorgelegten Ergebnisse der
Atomkommission lediglich auf Angaben der AKW-Betreiber und sind damit
weitgehend wertlos für die nötigen Beschlüsse der Bundesregierung zum
Atomausstieg", kommentiert NABU-Präsident Olaf Tschimpke den Bericht
der Reaktorsicherheitskommission (RSK), der heute in Berlin an
Bundesumweltminister Norbert Röttgen übergeben wurde.
"Das Vertrauen der deutschen Bevölkerung in diese unbeherrschbare
Technik ist seit dem GAU in Japan unwiderruflich weg. Damit ist der
schnellstmögliche gesetzliche Ausstieg aus der Atomkraft
grundsätzlich eine politische Entscheidung, die die Bundesregierung
nun nach allen Ankündigungen treffen muss", betont Tschimpke. Keine
Ãœberraschung ist aus NABU-Sicht die Feststellung der Kommission, dass
die sieben ältesten Meiler angesichts zu dünner Hüllen fast
durchgängig dem Absturz mittelgroßer Flugzeuge nicht standhalten.
Dennoch drückt sich die Atomkommission, im Gegensatz zu den vorab
bekannt gewordenen Vorschlägen der Ethikkommission, um die klare
Empfehlung, dass diese Reaktoren nach Ablauf des Moratoriums nicht
wieder in Betrieb genommen werden dürfen, kritisiert der NABU.
"Da für alle AKW Sicherheitsmängel vorliegen, muss die
Bundesregierung am 6. Juni einen rechtsverbindlichen Abschaltplan
beschließen, ohne weitere Verschiebebahnhöfe durch die Übertragung
von Strommengen oder Revisionsklauseln zuzulassen", fordert Olaf
Tschimpke.
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