(ots) - Die nächste Welle der Digitalisierung erfasst den
Handel und eröffnet diesem völlig neue Potentiale. Entgegen vieler
Befürchtungen profitieren die Läden dabei allerdings mehr vom
Internet als umgekehrt. Die Konsumenten kombinieren immer häufiger
beide Kanäle im Zuge ihrer Kaufentscheidungen, als dass sie sich nur
noch auf einen einzigen verlassen. Dies ist eines der zentralen
Ergebnisse der branchenübergreifenden Studie von Interone zum
Einfluss digitaler Technologien auf das Einkaufsverhalten moderner
Konsumenten.
Im Fokus der Untersuchung standen die Einkaufsbereiche
Lebensmittel, Kleidung, elektronische Geräte, Baumarktartikel und
Telekommunikationsdienstleistungen. Ãœber 2.500 Personen im Alter
zwischen 18 und 60 Jahren wurden befragt, wo sie einkaufen und
inwiefern das Internet ihr Kaufverhalten beeinflusst. Basierend auf
der Untersuchung des kompletten Kaufprozesses der Befragten liefert
Interone Empfehlungen, wie der Handel diese Entwicklungen zukünftig
für sich nutzen sollte.
Wo gekauft wird
Laut Studie kauft heute mehr als jeder Zweite sowohl im Internet
als auch im Geschäft ein (Hybrid-Käufer), wobei es mehr reine Online-
als Offline-Käufer gibt. Das Internet hat sich als Verkaufskanal fest
etabliert, doch die Nutzungshäufigkeit variiert je nach
Einkaufsbereich. Am intensivsten hat der Online-Handel die
Telekommunikationsbranche durchdrungen, hier schließt mittlerweile
jeder Zweite (48 Prozent) vorrangig online Verträge ab. Bei
elektronischen Geräten bestimmt ganz klar der Preis den bevorzugten
Einkaufsort. 56 Prozent der Befragten kombinieren daher die Kanäle,
nur jeder Vierte (24 Prozent) ist ein reiner Online-, und jeder
Fünfte (21 Prozent) ein reiner Offline-Käufer. Ähnliches gilt für den
Einkauf von Kleidung: Die Mehrheit der Konsumenten (58 Prozent) kauft
sowohl im Internet als auch stationär, wobei in beiden Bereichen die
großen Player als erste Anlaufstationen gelten. Branchen wie
Lebensmittel und Baumärkte sind nach wie vor stark durch den
stationären Handel geprägt. Hier kaufen aktuell 91 Prozent bzw. 70
Prozent vorrangig direkt im Geschäft ein. Doch auch diese Bereiche
werden zunehmend vom digitalen Handel erfasst: Immerhin erwerben
heute bereits mehr Menschen Lebensmittel im Internet (21 Prozent) als
an Kiosken oder Tankstellen (16 Prozent).
Wie gekauft wird
Gemäß der Studie lassen sich verschiedene zentrale Aspekte
identifizieren, die das Kaufverhalten moderner Konsumenten prägen.
Besonders interessant ist das Wechselspiel zwischen Online und
Offline: Viele der Befragten gaben an, vor einem Online-Kauf ein
Geschäft zu besuchen (Lebensmittel 27 Prozent, Kleidung 24 Prozent,
Elektronik 62 Prozent, Baumarkt 41 Prozent und Telekommunikation 40
Prozent). Allerdings ist der gegenteilige Effekt durchgehend höher,
d.h. die Befragten informieren sich zunächst im Internet und kaufen
anschließend im Geschäft (Lebensmittel 35 Prozent, Kleidung 27
Prozent, Elektronik 65 Prozent, Baumarkt 59 Prozent und
Telekommunikation 59 Prozent).
Dieses Kaufverhalten wird sich durch zunehmende
Smartphone-Verbreitung und der einhergehenden Möglichkeit der
Online-Recherche vor Ort zukünftig sogar noch verstärken. Derzeit
machen in den meisten Bereichen jedoch nur weniger als 10 Prozent im
Geschäft Gebrauch von einem Smartphone. Diese Zahlen liegen bei
Elektronik- und Baumarktartikeln etwas höher.
Die absolute Mehrheit der Befragten trifft Kaufentscheidungen sehr
kurzfristig, d.h. innerhalb von zwei Tagen (Lebensmittel 93 Prozent,
Bekleidung 86 Prozent, Baumarktartikel 71 Prozent). Die Ausnahme
bilden Käufe von elektronischen Geräten (40 Prozent) und
Telekommunikationsdienstleistungen (35 Prozent). Vor allem mit Blick
auf die Kurzfristigkeit der Einkäufe verschenkt der stationäre Handel
noch viel Potential und gibt nur selten zusätzliche Anreize für
Spontankäufe: 70 - 85 Prozent aller Befragten geben an, dass die
Geschäfte lediglich ihren Zweck erfüllen, jedoch nicht inspirieren.
Gerade digitale Technologien wie Touchscreens oder interaktive
Schaufenster bieten hier jedoch vielfältige Einsatzmöglichkeiten, um
den Verkauf weiter zu unterstützen.
Die wichtigsten Informationsquellen bei der Kaufplanung sind
Medien wie Zeitungen, Fernsehen und Internet - je nach
Einkaufsbereich greifen zwischen 48 - 90 Prozent der Befragten
hierauf zurück, gefolgt von Empfehlungen von Freunden und Bekannten
(43 - 68 Prozent). Zwischen 24 - 80 Prozent lassen sich vom
Verkaufspersonal beraten, wobei die Antworten je nach Einkaufsbereich
stark variieren (Lebensmittel 24 Prozent, Baumarktartikel 80
Prozent).
Fazit
Das Kaufverhalten moderner Konsumenten ist vor allem geprägt durch
die Kombination verschiedener Kanäle. Wo letztlich einkauft wird,
machen sie davon abhängig, welcher Kanal ihnen als der jeweils
bequemste erscheint und sich mit dem eigenen Tagesablauf am ehesten
vereinbaren lässt. Zwischen 44 - 59 Prozent kaufen zum Beispiel
online, weil sie hier einfach und unkompliziert nebenbei bestellen
können. Weitere wichtige Entscheidungskriterien sind Auswahl (31 - 52
Prozent), Preise (22 - 49 Prozent) sowie Bestell- und Lieferkonzepte
(32 - 40 Prozent). Anbieter, die auf Multikanalkonzepte setzen und so
die Vorteile von stationärem sowie Online-Handel verbinden, werden
daher zukünftig am erfolgreichsten verkaufen. "Der moderne Konsument
ist mittlerweile wirklich 'Multichannel', indem er im Kaufprozess
alle Kanäle so kombiniert, wie es ihm am besten passt", stellt
Franziska von Lewinski, CEO Interone, fest. "Convenience ist sogar
noch vor dem Preis das große Zauberwort, wenn der Konsument die
Kanalentscheidung trifft. Zudem überholt das 'Seen offline, bought
online'-Phänomen das 'Seen online, bought offline'-Verhalten - das
sind doch wirklich gute Nachrichten für den stationären Handel, die
es zu nutzen gilt."
Interone führte die Studie gemeinsam mit Jelden Trend &
Transformation Consulting durch. Die komplette Untersuchung inklusive
konkreter Handlungsempfehlungen für die einzelnen Branchen kann unter
http://retail-revolution.interone.de/ heruntergeladen werden.
Ãœber Interone
Interone ist eine der führenden Agenturen für vernetzte
Multikanal-Kommunikation und Teil des internationalen BBDO-Netzwerks.
Die Agentur beschäftigt in Deutschland über 300 Mitarbeiter und
verfügt über Standorte in Hamburg, Düsseldorf und München. Interone
betreut Kunden wie BMW und MINI, die Deutsche Post, Burger King und
O2.
Für weitere Informationen:
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