(ots) - Obamas neuer Weg
Obama hat genau das Richtige getan: Er hat in seiner Grundsatzrede
das Tabuthema der Grenzziehung vor 1967 angesprochen, von dem die
meisten Israelis nichts hören wollen. Dieses Kapitel ist für den
jüdischen Staat unantastbar: Netanjahu persönlich soll im Vorfeld von
Außenministerin Clinton gefordert haben, die entsprechende Passage
aus Obamas Rede zu streichen.
Dass jetzt selbst der US-Präsident vom Freund Israel offenbar
Unerhörtes fordert, zeigt, wie dringlich ein grundsätzliches Umdenken
in den israelisch-palästinensischen Friedensbemühungen ist. Obama hat
eine unabdingbare Voraussetzung ausgesprochen: Frieden kann es nur
geben, wenn beide Parteien ernsthafte Kompromissbereitschaft zeigen.
Er rief schließlich auch die Hamas dazu auf, Israels Existenzrecht
endlich anzuerkennen.
Obamas Forderung nachzugeben hieße für Israel, auf Ostjerusalem zu
verzichten, die Golanhöhen an Syrien zurückzugeben und das
Westjordanland, in dem es entgegen internationalen Warnungen weiter
Siedlungen baut, zu verlassen. In dieser Deutlichkeit hat das bisher
kein US-Präsident von Israel verlangt. Deshalb kann das Treffen
beider Staatschefs gestern in Washington der Beginn eines neuen
Verhältnisses zueinander sein.
Es ist jedoch jetzt an Obama, diesen Weg konsequent weiterzugehen,
um Bewegung in den Friedensprozess zu bringen.
Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion
Telefon: 0541/310 207