(ots) - Nach der Bestätigung durch das
Oberlandesgericht (OLG) Düsseldorf startet die 6. Tranche der
bundesweiten AOK-Arzneimittelrabattverträge wie geplant zum 1. Juni
2011. "Die rechtlichen Angriffe einiger Pharmaunternehmen konnten die
Vertragsabschlüsse bei 55 der 80 Wirkstoffe zwar verzögern, die
Verträge aber nicht verhindern", sagte Dr. Christopher Hermann,
Chefverhandler für die bundesweiten Rabattverträge und
stellvertretender Vorstandsvorsitzender der AOK Baden-Württemberg, am
Montag (23.05.2011) in Stuttgart.
Durch die von Pharmaunternehmen angestrengten insgesamt 20
Nachprüfungsverfahren hatte sich die Erteilung der Zuschläge für die
neuen AOK-Rabattverträge letztlich um vier Monate verzögert. "Wir
sind sicher, äußerst leistungsfähige Vertragspartner gefunden zu
haben", so Hermann. Da den Vertragspartnern der AOKs nun allerdings
nur eine sehr enge Vorbereitungszeit bleibt, können kurzfristige
Lieferengpässe für einzelne Wirkstoffe nicht ausgeschlossen werden.
Für die Patienten ist das laut AOK kein Problem: ist ein rabattiertes
Arzneimittel nicht lieferbar, darf die Apotheke ein gleichwertiges,
anderes Arzneimittel abgeben. Um den Apotheken den Umgang mit einer
solchen Situation zu vereinfachen, haben die AOKs mit dem Deutschen
Apothekenverband (DAV) eine zweimonatige Ãœbergangsregelung
vereinbart.
Christopher Hermann: "Vom 1. Juni bis 31. Juli 2011 müssen
Apotheken mögliche Lieferausfälle bei den Wirkstoffen der neuen
AOK-Ausschreibung nicht dokumentieren. Die AOKs verzichten zudem bis
Ende Juli auf wirtschaftliche Sanktionen, wenn Apotheken aufgrund der
besonderen Lage in dieser Startphase andere Arzneimittel abgeben,
soweit das AOK-Rabattprodukt nicht verfügbar ist."
Die 6. AOK-Vertragstranche der bundesweiten
Arzneimittelrabattverträge umfasst insgesamt 560 Verträge (80
Wirkstoffe in jeweils sieben Gebietslosen). Die Verträge laufen zwei
Jahre vom 1. Juni 2011 bis zum 31. Mai 2013. Die AOK hat pro
Wirkstoff und Gebietslos jeweils einem Angebot den Zuschlag erteilt.
Unter den 80 Wirkstoffen der neuen Vertragsstaffel befinden sich
besonders umsatzstarke Medikamente wie das Magenmittel Omeprazol oder
den Blutfettsenker Simvastatin. Bei 63 Wirkstoffen handelt es sich um
Medikamente, für die Ende Mai die bisherigen Rabattverträge
aus-laufen. Für 20 dieser Wirkstoffe haben die bisherigen
Vertragspartner erneut den Zuschlag bekommen, so dass sich für die
Patienten überhaupt nichts ändert. Durch die neuen und die noch
laufenden Verträge rechnet die AOK-Gemeinschaft allein im laufenden
Jahr mit einer Entlastung bei den Ausgaben für Arzneimittel im Umfang
von rund 720 Millionen Euro.
Pressekontakt:
Udo Barske
Pressesprecher AOK-Bundesverband
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