(ots) -
Der Arbeitgeberverband Nordmetall hat seine Frühjahrsumfrage
vorgestellt: Die meisten Zahlen der Frühjahrs-Umfrage seien demnach
wieder auf Vorkrisenniveau. 78 Prozent der befragten Unternehmen
seien mit ihrem Auftragsbestand zufrieden, die Kapazitätsauslastung
liege mit 88 Prozent erstmals seit Frühjahr 2008 wieder über dem
Allzeit-Durchschnitt von 86 Prozent. Der Nordmetall-Index zeige bei
48 Prozent der Unternehmen eine gute Geschäftslage - dies seien so
viele wie seit drei Jahren nicht mehr. In Schleswig-Holstein
bezeichneten sogar 69 Prozent ihre Lage als gut. Weitere 30 Prozent
nannten die laufenden Geschäfte saisonüblich. Eine Ausnahme bilde der
Schiffbau, hier sei der Auftragsbestand nach wie vor viel zu gering.
Quer durch alle Branchen beurteilten aber nur noch 19 Prozent der
befragten Mitgliedsunternehmen die Lage als "unbefriedigend". Diese
Gruppe habe sich seit letztem Herbst deutlich verkleinert (von 31 %).
Der Anteil der Firmen, die ihre derzeitige Situation als "schlecht"
bezeichnen, habe sich sogar von 5 auf 2,8 Prozent fast halbiert.
"Die meisten Betriebe haben richtig gut zu tun und das wirkt sich
auch am Arbeitsmarkt aus", sagte Nordmetall-Präsident Ingo Kramer. 25
Prozent der befragten Unternehmen würden eine Erhöhung der
Mitarbeiterzahl planen, 65 Prozent wollten die Belegschaft stabil
halten, nur 10 Prozent dächten an einen Stellenabbau. Die Schaffung
zusätzlicher Arbeitsplätze - in den Stammbelegschaften, nicht nur in
der Zeitarbeit - zeige, dass der Aufschwung bei den Menschen ankomme,
so Kramer - und dies nicht erst jetzt: "Während der Krise haben
unsere Unternehmen zwei Lohnsteigerungen und vier Einmalzahlungen
geschultert. Erst vor wenigen Wochen hat es eine weitere Lohnerhöhung
von 2,7 Prozent gegeben, die bei einem Viertel der Betriebe sogar von
April auf Februar vorgezogen wurde. Die Beteiligung am Aufschwung
kann jeder auf seinem Konto ablesen", so Kramer. Insgesamt liege das
Lohnniveau in der Metall- und Elektroindustrie zurzeit 5 Prozent über
dem zu Beginn der Krise.
Nordmetall fragt seine Mitgliedsunternehmen halbjährlich nach der
gegenwärtigen Situation und den Zukunftserwartungen. Von den 250
Unternehmen beteiligten sich in diesem Frühjahr 106 an der Umfrage.
Sie repräsentieren gut 62.000 Mitarbeiter und damit 59 Prozent aller
Beschäftigten in den Mitgliedsunternehmen. Nordmetall ist zuständig
für Hamburg, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, das Land
Bremen und das nordwestliche Niedersachsen.
31 Prozent der befragten Unternehmen rechnen in den nächsten
Monaten mit einer weiteren Verbesserung der Geschäfte. 61 Prozent
erwarten keine Veränderung zu heute. Analog dazu erwarten 38 Prozent
weiter steigende und 54 Prozent gleichbleibende Auftragseingänge. 7
Prozent befürchten Rückschläge im Aufschwung.
Mit Blick auf die Kosten sagte Kramer: "Unsere Betriebe sind
mehrheitlich wieder unter Dampf. Der Zug ist endlich aus dem Tunnel
raus. Aber diese rasante Fahrt ist ziemlich teuer." Die
Preisentwicklung bei den Rohstoffen mache vielen Sorge. Rohöl werde
sich nach einem Preisanstieg um 28 Prozent im vergangenen Jahr noch
einmal um 31 Prozent in diesem Jahr verteuern. Die Industriemetalle
hätten sich im vergangenen Jahrzehnt um 250 Prozent verteuert - und
der Trend weise weiter nach oben. "Uns muss klar sein: Rohstoff- und
Energiepreise können den Markt schnell ausbremsen, ganz abgesehen von
den globalen Risiken an den Währungsmärkten." Die Metall- und
Elektroindustrie habe aus der letzten Krise gelernt, dass die
Konjunkturschwankungen in Zukunft in kürzeren Abständen kämen und
heftiger würden.
Deutlich besser als der Durchschnitt beurteilten die Teilbranchen
Maschinenbau bzw. Fahrzeug- und Flugzeugbau die gegenwärtige Lage (68
bzw. 75 Prozent antworteten mit "gut"). Negativere Bewertungen kamen
auch diesmal aus dem Schiffbau (38 Prozent sagten "unbefriedigend"
oder "schlecht"). Beim Thema "Personalaufbau" stechen Unternehmen der
Feinmechanik/Optik/Medizintechnik heraus (63 Prozent planen
Neueinstellungen).
Die Einzelergebnisse für die fünf norddeutschen Bundesländer sind
online auf www.nordmetall.de
Pressekontakt:
Peter Haas, Pressesprecher
Tel.: 040 / 6378-4231
Mobil: 0171-53 53 930
E-Mail: haas(at)nordmetall.de
facebook.de/PeterHaasHamburg
Twitter: PeterHaasHH