(ots) - Nach dem historischen Nachfrageeinbruch bei
Maschinen und Anlagen für die Holzbe- und -verarbeitung in den Jahren
2008 und 2009 erholt sich der Markt weiter zügig. Mit einem
Produktionsplus von 15 Prozent im Jahr 2010 hat die Branche wieder
auf den Wachstumspfad zurückgefunden. Für das laufende Jahr 2011
gehen die deutschen Hersteller, die in der Krise ihren führenden
Welthandelsanteil von 30 Prozent halten konnten, von einem weiteren
Umsatzwachstum von sieben Prozent aus. Damit würde die Produktion für
stationäre Holzbearbeitungsmaschinen wieder einen Wert von rund 2,4
Mrd. Euro erreichen. Das entspricht dem Niveau des Jahres 2005. Mit
Werkzeugen und handgeführten Maschinen wächst die Branche auf einen
Wert von geschätzten 3,2 Mrd. Euro.
Den positiven Ausblick für das laufende Jahr untermauern auch die
Auftragseingänge für das erste Quartal: Die Orders lagen um weitere
45 Prozent über dem Wert des Vorjahres. Die Inlandsorders stiegen um
13 Prozent. Bei der Auslandsnachfrage gab es ein Plus von 57 Prozent.
Insbesondere der Anlagenbereich konnte den Auftragseingang knapp
verdoppeln und erreicht damit fast das Vorkrisenniveau. "Die positive
Entwicklung weckt hohe Erwartungen an die LIGNA. Wir gehen daher sehr
optimistisch in die kommende Woche, sowohl was die Besucherzahlen als
auch den Verlauf der Messe anbelangt. Wenn man sich vor Augen führt,
dass wir konjunkturell noch ein gutes Stück hinter den guten Jahren
zurückhängen, können wir mit dem Anmeldestand äußerst zufrieden sein.
Das Vertrauen, das die Aussteller der LIGNA entgegen bringen, zeigt
deutlich deren Ausnahmenstellung im Messekalender der Branche.",
erklärte Dr. Bernhard Dirr, Geschäftsführer des VDMA Fachverbandes
Holzbearbeitungsmaschinen anlässlich des LIGNA-Pressestammtisches in
Hannover.
Asien und Südamerika sind die Zugpferde
Der Export von stationären Holzbearbeitungsmaschinen ist im Jahr
2010 im Vergleich zum Vorjahr um rund neun Prozent gewachsen und
erreichte einen Wert von rund 1,6 Mrd. Euro. Europa ist mit 60
Prozent Exportanteil nach wie vor die wichtigste Region. Insgesamt
stagnierten die Exporte in die EU-27, wobei sich das Baltikum, Polen
und Skandinavien aber bereits wieder positiv entwickelten. Deutlich
angezogen haben die Exporte im vergangenen Jahr nach Asien und
Südamerika. Diese konnten um 33 bzw. um 29 Prozent zulegen. Die
wichtigsten Märkte sind China (+5 %), gefolgt von Russland (-11 %)
und Frankreich (-7 %). Erstaunlich ist der große Abstand zwischen
China und dem Markt Nummer zwei Russland. Nach China (231 Mio. Euro)
wurde mehr als doppelt so viel exportiert wie nach Russland (102 Mio.
Euro). Insgesamt ist China nun im zweiten Jahr in Folge der Topmarkt
und hat einen Anteil von 15 Prozent an den Gesamtexporten. Besonders
High-End Anlagen und Spezialmaschinen konnten nach China geliefert
werden. Erfreulicherweise belegen auch die ersten zwei Monate des
laufenden Jahres mit einem Plus von 24 Prozent bei den deutschen
Exporten den Wachstumspfad.
Ausblick 2011
Insgesamt stellt sich damit die Situation bei den Herstellern von
Holzbearbeitungsmaschinen und -werkzeugen sehr erfreulich dar. Der
Aufwärtstrend hat sich stabilisiert. Positive Impulse werden wohl
auch im laufenden Jahr aus Asien und Südamerika kommen. In diesen
Regionen herrschen großer Optimismus und ein Grundvertrauen in die
eigene Zukunft und Leistungsfähigkeit. Dies gepaart mit einem großen
Nachholbedarf an Wohnraum und Einrichtungsgegenständen sorgt für die
nötigen Impulse für die Branche. Auch der deutsche Markt dürfte sich
weiterhin gut entwickeln. Alle Rahmenbedingungen sprechen dafür.
Davon profitiert besonders das Tischler- und Schreinerhandwerk. Die
gute Stimmung im Land sollte deren Investitionsfreude hochhalten.
Technologien für ressourceneffiziente Produktion gefragt
Die deutschen Hersteller von Holzbearbeitungsmaschinen erkennen in
vielen Regionen der Welt einen wachsenden Bedarf an Technologien für
die ressourceneffiziente Produktion. Treiber ist hier die aktuelle
Rallye auf den Rohstoffmärkten: die stark gestiegenen Holz- und
Klebstoffkosten machen den Verarbeitern zu schaffen. Hier bieten die
deutschen Hersteller als Technologieausrüster Lösungen zur
ressourcenschonenden Fertigung. Doch eine effiziente Produktion wird
in Zukunft nicht nur als ökonomischer Sachzwang wahrgenommen, sondern
auch seitens der Konsumenten von Holzprodukten gefordert werden. Zum
einen soll bereits die nachhaltige Erzeugung des verwendeten
Rohstoffs zertifiziert sein. Zum anderen wird zunehmend auch eine
nachweisbare umweltverträgliche Produktion erwartet, was für die
Vermarktung der Produkte in Zukunft eine größere Rolle spielen wird.
"Der Einsatz effizienter Maschinen und Fertigungskonzepte wird
also zu einem entscheidenden Erfolgsfaktor in der holzverarbeitenden
Industrie. Das bestätigt eindrucksvoll die LIGNA 2011. Noch stärker
als bei der letzten Messe werden die Hersteller den Fokus auf die
effiziente Produktion lenken. Die Leitmesse LIGNA hat die globale
Ausstrahlungskraft, um das Thema Ressourceneffizienz im Bewusstsein
der internationalen Holz- und Möbelindustrie zu verankern.", erklärte
Dr. Dirr abschließend.
Die deutschen Hersteller von Holzbearbeitungsmaschinen sind
weltweit Marktführer - sowohl in Bezug auf die Technologie als auch
auf den Umsatz. Rund 17.500 Beschäftigte in 210 Betrieben
produzierten im Jahr 2010 Holzbearbeitungs-maschinen und Werkzeuge im
Wert von 3 Milliarden Euro.
Pressekontakt:
Haben Sie noch Fragen? Dr. Bernhard Dirr, Geschäftsführer im VDMA
Fachverband Holzbearbeitungsmaschinen e.V. beantwortet sie gerne:
Telefon +49 69 6603-1594, E-Mail bernhard.dirr(at)vdma.org