(ots) - In verschiedenen öffentlichen Äußerungen der letzten
zwei Wochen und anlässlich der heutigen Vorstellung eines Berichts
zum Reaktorunglück in Fukushima hat Greenpeace wiederholt die
Bereitstellung von Informationen zu dem Unfall durch die Gesellschaft
für Anlagen- und Reaktorsicherheit (GRS) kritisiert. Unter anderem
warf Greenpeace der GRS vor, sie habe durch die "kritiklose"
Weitergabe von Informationen des Betreibers TEPCO dazu beigetragen,
dass die Öffentlichkeit über das wahre Ausmaß der Katastrophe
getäuscht worden sei. Aus Sicht von Greenpeace lasse dies nur die
Schlussfolgerung zu, dass die GRS entweder nicht kompetent genug sei
oder aber bewusst getäuscht habe. In einem am 25. Mai
veröffentlichten Interview unterstellte ein Vertreter von Greenpeace
implizit, die GRS habe bestritten, dass es bereits in den ersten
Tagen in den Blöcken 1 - 3 zu Kernschmelzen gekommen sein könne.
Dazu stellt die GRS fest:
1. Der Vorwurf, die GRS habe eine mögliche Kernschmelze
bestritten, ist nachprüfbar unbegründet. Bereits am Mittag des 11.
März äußerte der Sprecher der GRS gegenüber einer deutschen
Nachrichtenagentur, dass es in den betroffenen Kraftwerksblöcken zu
einer Kernschmelze kommen könne. Nach der Explosion von Block 1
erklärte der technisch-wissenschaftliche Geschäftsführer der GRS,
Prof. Dr. Frank-Peter Weiß, am 12. März gegenüber der ARD: "Im Moment
müssen wir davon ausgehen, dass es zu einer Kernschmelze und zu
großen Freisetzungen von radioaktiven Stoffen kommt". Von diesem
Zeitpunkt an hat die GRS bis zum heutigen Tag immer wieder darauf
hingewiesen, dass es in den Blöcken 1 - 3 zu schweren Kernschäden
gekommen ist, die bis zu einer teilweisen oder vollständigen Schmelze
reichen können.
2. Ebenso haltlos ist der Vorwurf der Täuschung der Öffentlichkeit
durch die Weitergabe von Informationen von TEPCO und anderen
japanischen Institutionen. Die GRS hat - wiederum belegbar - in ihren
Äußerungen gegenüber den Medien immer wieder darauf hingewiesen, dass
eine Bewertung der Verlässlichkeit dieser Informationen aus der Ferne
nur sehr eingeschränkt möglich ist. Daran hat sich bis heute nichts
geändert. Die GRS benennt die Quellen der Informationen und
ermöglicht damit eine klare Unterscheidung zwischen einer bloßen
Weitergabe und einer eigenen Bewertung oder gar Bestätigung dieser
Informationen.
3. Vor diesem Hintergrund liegt der Schluss nahe, dass die
unbegründete Kritik von Greenpeace im Wesentlichen darauf abzielt,
die Glaubwürdigkeit der GRS als gemeinnützige und fachlich
unabhängige Sachverständigenorganisation zu beschädigen. Welcher
Motivation dies geschuldet ist, bleibt unklar, ist aber für die GRS
nicht relevant. Für die GRS besteht deshalb kein Anlass, sich über
diese Stellungnahme hinaus hierzu weiter zu äußern.
Weitere Informationen unter: http://fukushima.grs.de ,
http://www.grs.de
Pressekontakt:
Sven Dokter
Tel.: 0221-2068-654
sven.dokter(at)grs.de