(ots) - ISCC (International Sustainability and Carbon
Certification) wird heute von der EU-Kommission den Mitgliedsstaaten
zur Anerkennung vorgeschlagen. Dazu tagt das Nachhaltigkeitskomitee
für Biokraftstoffe und flüssige Biomasse, in dem die
EU-Mitgliedsländer vertreten sind, in Brüssel. Im Anschluss an die
Sitzung des Komitees erfolgt die Information des Europäischen
Parlaments und schließlich die Veröffentlichung im Amtsblatt der
Europäischen Union.
Die Anerkennung durch die EU Kommission ist Voraussetzung dafür,
dass ISCC künftig in allen europäischen Ländern genutzt werden kann,
um entlang der gesamten Wertschöpfungskette die Nachhaltigkeit gemäß
der europäischen Erneuerbare-Energien-Richtline (EU RED)
nachzuweisen. Neben ISCC werden weitere Systeme von der Kommission
zur Anerkennung vorgeschlagen.
"Die Anerkennung durch die EU-Kommission ermöglicht es, in
verschiedenen Ländern nach gleichen Standards und Regeln zu
zertifizieren. Mehrfachzertifizierungen werden vermieden. Das ist im
Interesse des EU-Binnenmarktes und des internationalen Handels,"
erklärt Norbert Schmitz, Geschäftsführer der ISCC System GmbH.
Im Gegensatz zu anderen Systemen wurde ISCC bereits in 2008 und
2009 in einer zweijährigen Pilotphase getestet und ist seit Anfang
2010 im operativen Betrieb. "ISCC wird von mehr als 550 Unternehmen
in 37 Ländern genutzt. Wir haben wertvolle Erfahrungen gesammelt und
ein über die gesamte Produktionskette sicheres und praktikables
System aufgebaut", erläutert Schmitz. Die gute Resonanz bei den
Unternehmen zeige, dass die ISCC-Prozesse und Verfahren funktionieren
und bedarfsgerecht seien. "Vielfach konnte bereits ein nachweisbarer
Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit geleistet werden," sagt Schmitz.
Weltweit arbeitet ISCC mit 17 Zertifizierungsstellen zusammen.
Mehr als 300 Auditoren wurden bereits geschult, die weltweit
Plantagen, landwirtschaftliche Betriebe, Handelsunternehmen, Ölmühlen
und andere Verarbeitungsanlagen auf Nachhaltigkeit prüfen.
"Zertifizierungen hängen maßgeblich von den Auditoren ab, denn sie
prüfen die ökologischen und sozialen Bedingungen vor Ort", so Norbert
Schmitz. "Nur wenn sie unabhängig und gut geschult sind und die
gesetzlichen Anforderungen kennen, können Zertifizierungen auch
positiven Einfluss auf Klimaschutz und Artenvielfalt nehmen."
ISCC wurde in einem Multistakeholder-Prozess entwickelt und ist
offen für Interessenten aus allen Bereichen, die als
Vereinsmitglieder am System mitwirken können. Es geht über die
gesetzlichen Mindestanforderungen hinaus und überprüft neben
ökologischen Kriterien und der Treibhausgasbilanz auch die sozialen
Bedingungen bei der Biomasse-Produktion.
ISCC ist für alle Arten von Biomasse und Bioenergie zugelassen und
kann damit für Raps und Getreide genauso eingesetzt werden wie für
Zuckerrohr, Soja oder Palmöl. Außerdem wird es bereits heute schon
außerhalb des Bioenergiebereichs eingesetzt, beispielsweise in der
chemischen Industrie.
Weitere Informationen:
Norbert Schmitz, Geschäftsführer ISCC System GmbH,
schmitz(at)iscc-system.org, Tel.: 0221 17932966