(ots) - Die IG Metall in NRW will die Rückkehr zu
Dauerarbeitsplätzen tariflich erzwingen. Bezirksleiter Oliver
Burkhard kündigte im Gespräch mit den Zeitungen der WAZ-Gruppe
(Dienstagausgaben) an, dafür den Beschäftigungstarifvertrag mit den
Arbeitgebern zum 31. Mai kündigen und neu verhandeln zu wollen. Er
will notfalls mit Arbeitskampfmaßnahmen durchsetzen, dass
Auszubildende künftig unbefristet übernommen werden. Für jeden
Betrieb soll zudem festgelegt werden, wie viele Leiharbeiter
beschäftigt werden dürfen. Burkhard sieht die Arbeitgeber der Metall-
und Elektroindustrie in der Pflicht, dem immer knapper werdenden
Nachwuchs dauerhafte Arbeitsverhältnisse anzubieten. "Es ist absurd,
einerseits den Fachkräftemangel zu beklagen und andererseits die
Azubis vom Hof zu schicken und an ihrer statt Leiharbeiter
einzustellen", sagte er. Der Dauerarbeitsplatz müsse wieder zur Regel
werden. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes wurde in den
vergangenen Jahren fast jede zweite Neueinstellung befristet. Am
heutigen Dienstag will die Tarifkommission der IG Metall beschließen,
den Beschäftigungstarifvertrag zu kündigen. Anschließend will
Burkhard mit den Arbeitgebern über seine Forderungen verhandeln.
Betriebe, die mehr ausbilden als sie müssten, sollten nicht
benachteiligt werden. Für Ausbildungsplätze über Bedarf solle die
Pflicht zur unbefristeten Ãœbernahme deshalb entfallen. "Wir haben im
Ruhrgebiet den höchsten Anteil an jungen Menschen ohne Ausbildung in
Deutschland", sagte Burkhard. Wenn sich daran nichts ändere, werde
der Arbeitsmarkt "in der Mitte glatt zerrissen". In gut ausgebildete
Leute, denen Tariflohn gar nicht mehr reiche - sowie in
Niedriglöhner, Leiharbeiter und Arbeitslose.
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