(ots) -
Die Zahl der Arbeitslosen ist im Mai unter die Schwelle von drei
Millionen gesunken auf 2.960.000. Das ist der beste Mai-Wert seit 20
Jahren. Gleichzeitig fehlen laut Bundesagentur für Arbeit und
Wirtschaftsverbänden in immer mehr Branchen und Regionen Fachkräfte.
"Der Fachkräftemangel ist entgegen der weit verbreiteten Ansicht kein
Indiz für eine gesunde Erholung am Arbeitsmarkt. Im Gegenteil: Er
wird immer mehr zu einer Gefahr.", warnte Hubertus Pellengahr,
Geschäftsführer der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM)
heute in Berlin. Pellengahr sagte, dass sich eine Spaltung des
Arbeitsmarktes abzeichne: Fachkräftemangel in
technisch-mathematischen Berufen oder etwa in der Pflege, aber
verfestigte Arbeitslosigkeit bei Geringqualifizierten. Pellengahr:
"Hier geht eine Schere auf: Ohne Fachkräfte keine Investitionen. Ohne
Investitionen kein Wachstum. Ohne Wachstum keine Arbeitsplätze -
insbesondere nicht für weniger gut qualifizierte Arbeitskräfte."
Um dieses Zusammenwirken bildlich darzustellen, hat die INSM heute
einen Vollbeschäftigungs-Turm vor dem Bundesarbeitsministerium in
Berlin errichtet. Pellengahr: "Wir gehen davon aus, dass bei zwei
Positionen für Fachkräfte, die nicht besetzt werden können, etwa ein
Job für Geringqualifizierte gefährdet ist oder erst gar nicht
geschaffen wird."
Die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft fordert von Regierung
und Sozialpartnern mehr Anstrengungen für eine bessere Aus- und
Fortbildung, weniger Schul- und Studienabbrüche, bessere Integration
von Müttern und Alleinerziehenden, Älteren und Migranten. Die INSM
sieht sich in diesen Forderungen auch von einem Gutachten des
Hamburgischen WeltWirtschaftsInstituts (HWWI) "Wege zur
Vollbeschäftigung" bestärkt, das im Mai 2011 veröffentlich wurde.
Laut HWWI ist der Fachkräftemangel hausgemacht, aber lösbar.
Fotos vom Vollbeschäftigungsturm in Druckqualität und zur freien
Verwendung unter: http://www.flickr.com/photos/insm/
Mehr Information zum Thema sowie Kurzfassung des Gutachtens "Wege
zur Vollbeschäftigung" unter: http://www.insm.de
Rückfragen:
Projektleitung: Thomas Bauer, Telefon 030 27 877 174, bauer(at)insm.de