(ots) - Kiel, 02.06.2011 - Demografische Entwicklung,
Ärztemangel, die Novellierung der Gebührenordnung und Bürokratieabbau
im Gesundheitswesen - für Dr. Frank Ulrich Montgomery sind das die
wichtigsten Herausforderung und Aufgaben, die Politik und Ärzteschaft
gemeinsam bewältigen müssen. Der 114. Deutsche Ärztetag in Kiel
wählte den 59-jährigen Radiologen heute zum neuen Präsidenten der
Bundesärztekammer (BÄK). Montgomery tritt damit die Nachfolge von
Prof. Dr. Jörg-Dietrich Hoppe an, der nach zwölf Jahren als Präsident
der Bundesärztekammer nicht mehr für dieses Amt kandidierte.
Montgomery kündigte vor dem Ärzteparlament an, für eine Verbesserung
der materiellen Grundlagen ärztlicher Tätigkeit in Klinik und Praxis
sowie für bessere Arbeitsbedingungen für Ärzte kämpfen zu wollen.
"Wir brauchen jetzt Arbeitsbedingungen, unter denen Familie und Job
miteinander vereinbar sind. Und wir müssen endlich den bürokratischen
Wildwuchs beseitigen, um den Weg wieder frei zu machen für Arzt und
Patient", so Montgomery. Als vordringliche Aufgabe bezeichnete
Montgomery die Novellierung der ärztlichen Gebührenordnung (GOÄ).
"Wir brauchen endlich die Reform der GOÄ. Und zwar noch in dieser
Legislaturperiode, ohne Öffnungsklausel und auf der Basis des von der
BÄK vorgelegten betriebswirtschaftlich durchkalkulierten Vorschlags."
Die Ärzteschaft werde sich aber auch in die parlamentarischen
Beratungen des Versorgungsstrukturgesetzes einbringen. "Auch wenn die
Koalition wichtige Vorschläge aus der Ärzteschaft in ihre
Gesetzesinitiative aufgenommen hat, haben wir Änderungsbedarf. Vor
allem wollen wir, dass die Kompetenzen der Ärztekammern bei der
Bedarfsplanung, bei der Förderung der Allgemeinmedizin und bei der
vorgesehenen Neugestaltung des Medizinstudiums berücksichtigt
werden." Montgomery sprach sich zudem für eine stärkere Einbindung
ärztlicher Verbände in die Arbeit der Bundesärztekammer aus. "Wir
müssen die Kommunikation und die Partizipation ärztlicher
Organisationen verbessern. Wir müssen schneller entscheiden können,
aber auf der Grundlage einer breiteren Basis. Wir müssen unsere
Präsenz im politischen Raum stärken und die Taktung unserer
Entscheidungen erhöhen", sagte Montgomery. Nach der Wahl des
BÄK-Präsidenten werden im weiteren Tagesverlauf die beiden
Vizepräsidenten der Bundesärztekammer gewählt. Zudem votiert der
Ärztetag über die Besetzung der beiden "weiteren" Vorstandsämter. Der
Ablauf der Beratungen sowie die Ergebnisse der einzelnen Wahlgänge
können auf dem Twitterkanal der Bundesärztekammer live verfolgt
werden: http://twitter.com/#!/BAEKaktuell
Pressekontakt:
Pressestelle der deutschen Ärzteschaft
Herbert-Lewin-Platz 1
10623 Berlin
Tel.: 030 / 4004 56 700
Fax: 030 / 4004 56 707
presse(at)baek.de
www.baek.de