(ots) - Anlässlich der Kabinettssitzung zur Atompolitik
protestierten Atomkraftgegner heute vor dem Bundeskanzleramt gegen
das viel zu geringe Tempo beim Atomausstieg und forderten
umfangreiche Nachbesserungen. Merkel-, Röttgen- und Rösler-Großpuppen
verliehen jedem der neun, am Netz bleibenden AKWs Plaketten mit
"Laufzeitgarantien" - die allermeisten könnten bis 2021 und 2022 am
Netz bleiben. Die Aktion wurde vom Kampagnennetzwerk Campact
organisiert und vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland
(BUND), den Naturfreunden Deutschlands und AntiAtomBerlin
unterstützt.
"Nach Fukushima lassen wir Bürger uns nicht auf ein Ende der
Atomkraft in zehn Jahren vertrösten, sondern fordern einen
Atomausstieg bis spätestens 2015. Auch der neue, schwarz-gelbe
Ausstiegsplan lässt die meisten Reaktoren erst 2021 und 2022 vom Netz
gehen - und damit sogar weit später, als der rot-grüne Ausstieg dies
ursprünglich vorsah. Jetzt muss Schwarz-Gelb kräftig nachbessern",
forderte Christoph Bautz von Campact. Hinter diese Forderung stellten
sich mit einem Online-Appell innerhalb von einer Woche über 60.000
Menschen ( http://www.campact.de/atom2/sn13/signer )
"SPD und Grüne dürfen dieser Atompolitik nicht ihren Segen
erteilen: Sie sorgt weder für einen schnellen Ausstieg, noch wird
Gorleben als Endlagerstandort endlich begraben. SPD und Grüne müssen
für eine klare Alternative zum schwarz-gelben Ausstieg im
Schneckentempo stehen und für einen Ausstieg innerhalb der nächsten
Legislaturperiode eintreten", so Bautz. Am Montag Nachmittag will
Campact den Parteichefs von SPD und Grünen die 60.000 Unterschriften
unter den Online-Appell überreichen (Weitere Infos:
http://www.campact.de/atom2/sn13/uebergabeaktion ).
Gleichzeitig begrüßt Campact die Abschaltung der acht, im Zuge des
Atommoratoriums bereits stillstehenden Atomkraftwerke. "Dass auf
einen Streich fast die Hälfte der deutschen Atommeiler abgeschaltet
wird, ist ein großer Erfolg für die Anti-Atom-Bewegung. Ohne den
Protest von hunderttausenden Menschen hätten die Atomlobbyisten in
der Regierung sicherlich etliche Reaktoren über das Moratorium
gerettet."
Pressekontakt:
Christoph Bautz, Campact-Geschäftsführer: mobil 0163 59 575 93