(ots) - Die internationale Tierschutzstiftung VIER PFOTEN
begrüßt ausdrücklich die Forderung des Landes Thüringen, die
Käfighaltung von Mastkaninchen durch Festlegung hoher
Mindestanforderungen auszuschließen und somit faktisch zu verbieten.
"Wir sind froh, dass Thüringen klar Stellung bezogen hat. Viele
Bundesländer warten den von Landwirtschaftsministerin Ilse Aigner
angekündigten Entwurf für Regelungen zur Kaninchenhaltung ab und
äußern sich nicht klar dazu, ob sie für oder gegen die
tierquälerische Käfighaltung von Zucht- und Mastkaninchen in
Deutschland sind", sagt Dr. Martina Stephany, Kampagnenleiterin von
VIER PFOTEN.
Immer mehr Einzelhandelsketten streichen Käfigkaninchenprodukte
aus ihrem Sortiment - einige listen komplett aus, andere stellen auf
Kaninchenfleisch aus Bodenhaltung um. Kaufland, Lidl und Tegut haben
keine Käfigprodukte mehr, Rewe ist im Umstellungsprozess und bietet
ebenfalls Produkte aus artgemäßer Bodenhaltung an. "
"Der Lebensmitteleinzelhandel sagt "Nein" zu Käfigen. Thüringen
sagt jetzt ebenfalls "Nein". Wir fordern Ilse AIgner auf, diese
starken Signale des Handels und der Politik zu sehen und für ein Ende
der Käfighaltung von Zucht- und Mastkaninchen zu sorgen", so
Stephany.
Anfang des Jahres hatte VIER PFOTEN eine Online-Petition beim
deutschen Bundestag gestartet, mit der Forderung, die Käfighaltung
von Kaninchen zu verbieten. Mit 7.619 Online-Mitzeichnungen und
weiteren knapp 2.000 gesammelten Unterschriften haben die Bürger
klargemacht, dass sie eine weitere Tierart in tierquälerischer
Käfighaltung nicht dulden. "Wir fordern Bundesministerin Ilse Aigner
auf, Wort zu halten und die Haltungsbedingungen für Zucht- und
Mastkaninchen tatsächlich zu verbessern. Dies ist nur möglich, wenn
die Haltungsanforderungen eine Käfighaltung ausschließen. Die
Legehennenhaltung hat gezeigt, dass Käfige, egal ob ausgestaltet oder
nicht, nicht tiergerecht sind", so Stephany.
In der Bundesrepublik werden jährlich etwa 41.000 Tonnen
Kaninchenfleisch verzehrt, das entspricht etwa 30 Millionen
Kaninchen. In den vergangenen Jahren hat die Tierschutzorganisation
VIER PFOTEN immer wieder durch Filmmaterial auf die unwürdigen
Bedingungen und das extreme Leid der Kaninchen aufmerksam gemacht.
Tote und noch lebende Kaninchen in einem Käfig, Tiere mit
abgefressenen Ohren, blutenden Wunden, verkrüppelten Pfoten und
entzündeten Augen.
Es gibt bislang weder eine EU-weite noch eine nationale Regelung
zur Haltung von Mastkaninchen. In Deutschland arbeitet das
Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz
derzeit an einem Entwurf für Haltungsvorgaben. Ministerin Aigner
hatte Verbesserungen der Haltungsbedingungen von Mastkaninchen
angekündigt. Um eine verhaltensgerechte Unterbringung der Tiere zu
garantieren, muss die Käfighaltung konsequenterweise verboten werden.
Presserückfragen an VIER PFOTEN:
Ina Müller-Arnke
Tel.: 0151 5712 1335