(ots) - Ein Tropfen auf den heißen Stein
Jetzt muss alles ganz schnell gehen: Nach der Entscheidung zum
Ausstieg aus der Kernenergie schreibt die Bundesregierung
Energiesparen ganz groß. Das Milliardenprogramm zur Gebäudesanierung
verspricht ein Energieschub für die deutsche Bauwirtschaft zu werden.
Nachdem die Mittel für das laufende Jahr noch auf 500 Millionen Euro
zusammengestrichen worden waren, geht die Bundesregierung jetzt mit
1,5 Milliarden Euro in die Vollen.
Doch der Schein trügt: Der Bedarf zur energieeffizienten Sanierung
der rund 17 Millionen Wohngebäude in Deutschland geht weit über den
Berliner Zuschuss hinaus. Wissenschaftliche Gutachten belegen, dass
bis zu 250 Euro pro Quadratmeter anfallen. Der staatliche Beitrag
wirkt angesichts dieser Dimensionen wie ein Tropfen auf den heißen
Stein.
Es drängt sich der Verdacht auf, als müssten Hausbesitzer und
Wohnungseigentümer die Kosten für die so ausgesprochen hastig
beschlossene Energiewende tragen. In Metropolen wie Hamburg, München
oder Berlin ist es vielleicht möglich, diese Investitionen später auf
den Mietpreis umzulegen. In vielen schwächer besiedelten Regionen wie
zum Beispiel dem Rheiderland, dem Emsland oder entlang der
Nordseeküste ist das kaum möglich. Dort bleiben Immobilien-Eigentümer
auf den Mehrkosten sitzen. In den meisten Regionen Niedersachsens
zahlt diesen Teil der Energiewende der kleine Mann.
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