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Welttag der Ozeane: Den Weltmeeren und vielen Fischarten geht es immer schlechter - NABU: Politische Ignoranz fördert Überfischung, Verschmutzung und Klimawandel

ID: 420431

(ots) - Berlin - "Verschmutzung, Ãœberfischung und
Klimawandel - die Weltmeere sind zahlreichen Gefahren ausgesetzt.
Dagegen muss die Politik endlich einen gesetzlichen Rahmen zum Schutz
der Meeresökosysteme festlegen", fordert NABU-Präsident Olaf
Tschimpke. Zum "Welttag der Ozeane" am Mittwoch ruft der NABU dazu
auf, die Meere weltweit besser zu schützen und ihnen gesellschaftlich
und politisch eine höhere Priorität einzuräumen. In den letzten 28
Jahren mussten bereits mehr als 300 Meeresgebiete für tot erklärt
werden, die Hälfte aller Korallenriffe ist bereits verloren oder im
Verfall.

Besonders besorgniserregend sind die Folgen der Ãœberfischung. Pro
Jahr verbrauchen wir weltweit 90 Millionen Tonnen Fisch und
Meeresfrüchte. Das hat bereits zum Kollaps zahlreicher kommerziell
genutzter Fischbestände wie Hai, Schwertfisch und Thunfisch geführt.
Doch die Nachfrage steigt immer weiter, auf schätzungsweise 127
Tonnen bis zum Jahr 2030. Eine weitere Bedrohung ist die zunehmende
Vermüllung der Meere. Nach Schätzungen des Umweltprogramms der
Vereinten Nationen (UNEP) landen jedes Jahr mehr als 6,4 Millionen
Tonnen Abfälle im Meer. Vor allem Plastikmüll hat direkte
Auswirkungen auf mehr als 260 marine Arten. Häufig verfangen sich
Delfine, Meeresschildkröten und Fische in alten Netzen und Langleinen
und verenden qualvoll.

"Wir wissen, dass die Ressourcen der Meere nicht unerschöpflich
sind. Dennoch wird Industrie und Wirtschaft oft der Vorrang vor dem
Meeresschutz gegeben, selbst auf Kosten zahlreicher Tierarten",
kritisiert Tschimpke. Doch die Menschheit braucht die Meere dringend:
Die Ozeane bedecken mehr als 70 Prozent der Erdoberfläche, sie
beinhalten über 96 Prozent unseres Wassers und produzieren mehr als
70 Prozent des Sauerstoffs.

Der NABU engagiert sich weltweit für den Meeresschutz. So setzt




sich die NABU International Naturschutzstiftung seit 2009 für die
Hector- und Maui-Delfine vor der Küste Neuseelands ein, die durch die
Fischerei bereits an den Rand des Aussterbens gedrängt wurden. Es
gibt nur noch wenige Hundert Tiere und sie würden durch den geplanten
Bau stromfördernder Turbinen aus ihrem letzten Lebensraum verdrängt
werden. Ähnlich gefährdet sind in Deutschland die Schweinswale, wenn
Offshore-Windkraftanlagen ohne Schutz gegen Unterwasserlärm in den
Meeresboden gerammt werden. Gegen die weitere Vermüllung der Meere
kämpft das NABU-Projekt "Fishing for Litter", bei dem Fischern die
Möglichkeit gegeben wird, ihren oftmals reichhaltigen Beifang in Form
von Müll zu entsorgen.

Der NABU drängt auf die konkrete Umsetzung der
EU-Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie, die 2008 beschlossen wurde, um
die europäischen Meere bis 2020 in einen guten Umweltzustand zu
versetzen oder diesen zu erhalten. Derzeit wird der Gesetzentwurf in
den Mitgliedsstaaten rechtlich eingebettet. Der NABU begleitet den
Prozess, um einen größtmöglichen politischen Schutz für die Meere zu
erwirken.

www.NABU.de/meeresschutz
www.international.nabu.de/projekte/neuseeland/

Originaltext vom NABU

NABU-Pressestelle, Telefon: 0 30.28 49 84-1510, -1722, Telefax: 0
30.28 49 84-2500, E-Mail: Presse(at)NABU.de



Pressekontakt:
Dr. Barbara Maas
Leiterin internationaler Artenschutz der NABU International
Naturschutzstiftung
Tel. 0044-1306884996

Dr. Kim Detloff
NABU-Meeresschutzexperte
Tel. 030-284984-1626


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Datum: 07.06.2011 - 14:21 Uhr
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