(ots) - Der Erfolg muss nicht von Dauer sein
Noch vor zehn Jahren kannten Googles Website nur Eingeweihte.
Heute steht sie synonym für das Suchen von Informationen im Internet.
Damals beherrschten andere Namen die digitale Welt. AOL etwa als
Zugangsanbieter, in Deutschland mit Boris Becker als Werbefigur. Am
Portal Yahoo führte in früheren Zeiten kaum ein Weg vorbei. Und
Auktionsplattformen wie Ricardo glaubten, gegen E-Bay problemlos
bestehen zu können. Keiner hätte damals gedacht, wie schnell sich der
Nimbus dieser Firmen in nichts auflöst. Heute ist Google ein Riese.
Apple lässt Microsofts Mühen im Netz alt aussehen. Ricardo ist tot.
Und mit Facebook gibt es ein allgegenwärtiges Netzwerk, das vor zehn
Jahren noch nicht einmal gegründet war.
Der Weg der Web-Wirtschaft zeigt aber, dass auch Facebooks Erfolg
einmal enden kann. Dann nämlich, wenn das Unternehmen die Surfer
weiter frustriert. Dann, wenn eine andere Technik oder ein anderes
Angebot den Nerv der Zeit besser trifft. Dann, wenn Facebook einfach
zu kompliziert wird. Sich ständig genötigt zu fühlen, in der dritten
Sub-Ebene der persönlichen Einstellungen alle Häkchen richtig zu
setzen, motiviert jedenfalls nicht dazu, der Seite die Treue zu
halten. Surfer stellen hier Fotos, Erlebnisse und Interessen ein, um
sich mit Freunden, Bekannten oder der ganzen Welt auszutauschen. Das
setzt Vertrauen voraus. Ist es dahin, kann Facebook schnell zur
leblosen Hülle werden.
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