(ots) - Die beiden Tierschutz-Organisationen ProWal und das
Wal- und Delfinschutz-Forum (WDSF) erfuhren letzte Woche von
Urlaubern, dass in dem türkischen 5-Sterne-Hotel Kefaluka-Resort in
Bodrum zwei Delfine im Strand-Pool für Unterhaltungszwecke gehalten
werden. Andreas Morlok, Geschäftsführer von ProWal und
WDSF-Vorstandsmitglied, machte sich noch am Wochenende auf den Weg in
die Türkei, um die Tierquälerei zu stoppen.
Bereits im April demonstrierten die beiden
Delfinschutz-Organisationen in allen Städten mit Delfinarien in der
Türkei (Alanya, Belek, Antalya, Kemer, Marmaris, Bodrum, Kusadasi und
Istanbul). In Bodrum hatte ihnen Bürgermeister Mehmet Kocadon noch
bei ihrem Empfang die Schließung des Delfinariums versprochen,
nachdem sie ihm Bilder der grausamen Käfig-Haltung vorgelegt hatten.
Der Bodrumer Delfinariums-Inhaber verlud daraufhin bei Nacht und
Nebel zwei seiner Delfine und schaffte sie zum Kefaluka-Hotel. Dort
mussten die Delfine für das Schwimmen mit Hotelgästen für 70 Euro im
5-Minuten-Takt herhalten.
Die Hotel-Sprecherin Emine Mandira zeigte sich im persönlichen
Gespräch mit ProWal-Chef Andreas Morlok über die Proteste völlig
überrascht und versprach, die Delfine sofort wieder entfernen zu
lassen.
Morlok konnte vor Ort feststellen, dass beide Delfine schwer
verletzt waren. Einer der Delfine hatte keine Zähne mehr und offenbar
einen Kieferbruch. Der andere hatte blutige Hautabschürfungen im
Kopfbereich und einen schweren Sonnenbrand.
Noch am frühen Montagmorgen wurden die beiden geschundenen Delfine
per LKW wieder in das Delfinarium Gövernilink in Bodrum
transportiert. Die Tierschützer forderten die sofortige ärztliche
Versorgung und ein schonendes Auswilderungsprogramm durch den
Besitzer.
Mit dem kooperativen Bodrumer Bürgermeister Kocadon wollen die
beiden Organisationen weiterhin Kontakt halten, damit eine gute
Lösung für die eingesperrten Delfine gefunden wird. Mit den anderen
Urlaubsstädten sind die Delfinschützer nicht so geduldig. Da bisher
keine Reaktion auf die Forderung nach Schließung der Delfinarien
erfolgte, riefen ProWal und WDSF jetzt über Facebook zum Boykott der
türkischen Urlaubsstädte mit Delfinarien auf.
Pressekontakt:
Andreas Morlok
Tel.: +49/(0)7732-14324