(ots) - Nach der Rezession befindet sich die
Logistik-Branche wieder im Aufwind. Doch die Japankrise hat gezeigt,
wie empfindlich die globalen Lieferketten auf Störungen reagieren. In
einigen Unternehmen herrscht nach wie vor zu große Sorglosigkeit im
Umgang mit Risiken entlang der Supply Chain. Sebastian Wölfl
(Hochschule München) hat in seiner Bachelor-Arbeit
"Handlungsempfehlungen für das Supply Chain Risk Management durch
Simulation ausgewählter Szenarien am Beispiel der
Konsumgüterindustrie" analysiert, wie Unternehmen und Zulieferer
gemeinsam Risiken reduzieren können.
Sollten Lieferketten-Risiken zukünftig verstärkt aus einer
ganzheitlichen Perspektive betrachtet werden? Dieser zentralen Frage
ging Wölfl nach und rückte auf Basis eines Simulationsmodells
Beschaffungs- und Nachfragerisiken in den Fokus seiner Analyse.
Globale Hersteller-Lieferanten-Beziehungen seien laut Wölfl einer
Vielzahl unterschiedlicher Risiken ausgesetzt. Interkontinentale
Supply Chains hätten unter Berücksichtigung logistischer und
politischer Unsicherheiten bis zu 50 potenzielle Bruchstellen. Nach
Wölfls Expertise seien auftretende Probleme zum Teil auf mangelnde
Transparenz und fehlendes Vertrauen zwischen den Geschäftspartnern
zurückzuführen. Professionelles Risk Management in der Logistik
basiere auf einem feinmaschigen Netzwerk, das alle
Prozess-Beteiligten entlang der Supply Chain einbeziehe. Enge
Kooperationen mit klar definierten Verantwortungsübertragungen bei
Lagerbewirtschaftung und Warenversorgung (Vendor Managed Inventory,
Supplier Managed Inventory) in der Lieferkette führten zu besseren
Ergebnissen als ein Supply-Chain-Ablauf ohne jegliche
Verantwortungsübertragung (Buyer Managed Inventory).
Der Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e.V.
(BME), Frankfurt, würdigte Wölfls Arbeit auf dem 8. Netzwerk-Forum
Logistik in Köln mit dem BME-Preis Trendscouting für deren
zukunftsweisenden Charakter und Praxisorientierung. Seit 2007 lobt
der BME den Preis für innovative Logistik-Arbeiten aus. 2011 konnten
neben Studierenden erstmals auch Berufstätige an der Ausschreibung
teilnehmen. Unterstützt wird der BME-Preis Trendscouting von der CON
MOTO Consulting Group.
Weitere Infos:
Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e.V. (BME)
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