(ots) - Als folgerichtig begrüßt Dr. Andreas Martin,
Vorstandsmitglied des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und
Raiffeisenbanken (BVR), das Signal des Rates der Europäischen
Zentralbank (EZB), den Leitzins auf der kommenden Ratssitzung im Juli
anzuheben. Der BVR rechnet damit, dass die europäischen Währungshüter
den Haupttendersatz von 1,25 auf 1,50 Prozent erhöhen werden.
"Die EZB bewegt sich mit dem angekündigten Zinsschritt einen
Schritt weiter vom Krisenmodus in Richtung Normalität. Die
Geldpolitik bleibt aber auch nach dem Zinsschritt stark expansiv
ausgerichtet", so Martin. Bis zum Jahresende erwartet der BVR noch
einen weiteren Zinsschritt der Notenbank auf 1,75 Prozent.
Martin: "Der ausgesprochen niedrige Leitzins von derzeit 1,25
Prozent steht im Kontrast zu der Erholung der europäischen
Wirtschaft. Das Risiko einer deflationären Entwicklung, das zum
Absenken des Leitzinses auf den Tiefstand von 1 Prozent im Frühjahr
2009 geführt hat, besteht aktuell nicht mehr." Die wirtschaftliche
Erholung im Euroraum sei intakt. Mittelfristig erwartet Martin für
den Euroraum zwar kein dynamisches, aber ein moderates
Wirtschaftswachstum.
Das allmähliche, schrittweise Hochschleusen des Leitzinses in
Richtung des Normalpegels durch die EZB ist nach Auffassung des BVR
aufgrund der noch maßvollen längerfristigen Inflationsrisiken
gerechtfertigt. Sowohl die Geldmenge als auch die Kreditvergabe an
Unternehmen und private Haushalte wachsen aktuell gedämpft.
Richtig sei es, dass die EZB sich bei der Festlegung ihres
geldpolitischen Kurses nicht an der aktuellen Inflationsrate
orientiere, die mit 2,7 Prozent deutlich oberhalb der mittelfristig
von der EZB angestrebten Inflationsrate von unter, aber nahe 2
Prozent liege. Denn der von den Rohstoffen ausgehende Preisdruck
werde in der zweiten Jahreshälfte voraussichtlich wieder zurückgehen.
Im kommenden Jahr sei ein Anstieg der Verbraucherpreise unterhalb der
Marke von 2 Prozent wahrscheinlich.
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