(ots) - Wo bleibt die Zukunft?
Der Schlag gegen kino.to hat Signalwirkung. Die Luft für dubiose
Geschäftemacher, die in Hinterzimmern mit Urheberrechtsverletzungen
Millionenbeträge verdienen, wird dünner. Die Filmbranche tut gut
daran, den Fokus auf diese Seitenbetreiber und nicht auf die Nutzer
zu legen.
Ob sie von den Fehlern der Musikindustrie gelernt hat? Die hatte
öffentlichkeitswirksam Einzelpersonen vor Gericht gezerrt, die Lieder
aus dem Netz heruntergeladen hatten. Bauernopfer, die sich
unvermittelt in der Rolle des Davids sahen. Auf der anderen Seite der
Goliath Musikindustrie mit seiner Anwaltsschar. Diese Seite hatte
zwar recht, machte es der Internetgemeinschaft mit ihrer
Gratis-Mentalität aber leicht, sich mit den Bauernopfern zu
solidarisieren. So wird nicht das Unrechtsbewusstsein beim Thema
Urheberrechtsfragen geschärft, sondern vielmehr eine Trotzreaktion
provoziert. Mit diesem Nebeneffekt wird die Filmbranche nicht rechnen
müssen, schließlich geht es Großkriminellen an den Kragen.
Doch trotz des jüngsten Erfolges bleibt festzuhalten: Musik- und
Filmindustrie haben sich selbst in die existenzbedrohende Lage
manövriert. Statt offensiv neue Vermarktungswege über das Internet zu
etablieren, haben sie die Augen vor den Möglichkeiten verschlossen.
Nur langsam werden diese erkannt. Der Kunde darf sich zu Recht
fragen: Wann starten sie in die Zukunft?
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