(ots) - Lehren dringend geboten
Die Sprossen-Spur ist bewiesen; Gurke, Tomate und Blattsalat
können wieder nach Herzenslust gegessen werden und anderes Gemüse
ebenfalls. Ist also alles gut? Mitnichten. Wenn schon die Verseuchung
relativ selten verzehrter Salatsprossen solche Kreise zieht: Was wäre
passiert bei einem Produkt, das in weit größerem Ausmaß im Umlauf
ist? Das mag man sich lieber gar nicht vorstellen.
Schon deshalb sind aus der EHEC-Welle dringend Lehren zu ziehen.
Mehr Hygiene im persönlichen wie produzierenden Umfeld gehört dazu.
Eine präzise Dokumentation von Lieferketten ist bei Lebensmitteln
ebenfalls wichtig, wie sich gezeigt hat. Ob regionale oder
internationale Vermarktung, ist an dieser Stelle egal, ebenso, ob Bio
oder nicht: Im konkreten Fall half nur, dass der Gemüsehof wenige und
belegbare Abnehmer hatte, weil er Gastronomie und Großmärkte
belieferte. Sonst wäre der Überblick dahin gewesen, der für die
Klärung maßgeblich war.
Die Abläufe bei den Behörden von Bund und Ländern gehören
ebenfalls analysiert. Unter dem Strich mag deren Arbeit gut gewesen
sein, wirkte aber nicht so, um es höflich zu sagen. Zu guter Letzt
verdienen auch die Betreiber des Hofes in Bienenbüttel Anerkennung.
Wie es aussieht, haben sie ohne Murren die Verantwortung für etwas
übernommen, das zwar bei ihnen, aber nicht durch sie geschah. Das ist
ehrenvoll. Auch ihnen sollte geholfen werden.
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