(ots) - Gefährlich auch für Europa
Was waren die Risiken der arabischen Revolutionen für Europa
bisher gegen das, was jetzt in Syrien geschieht? Mehr als tausend
Tote und Tausende Menschen auf der Flucht. Europa kann das nicht kalt
lassen. Denn Syriens Nachbarland Türkei ist ein NATO-Partner. Die
Regierung Erdogan hat bisher äußerst besonnen auf die
Flüchtlingsströme reagiert. Man hat sogar den Eindruck, die Türkei
gehe souveräner mit der Herausforderung durch Flüchtlinge um als die
EU, die sich schon angesichts einiger Hundert Tunesier auf Lampedusa
tief zerstritt.
Die Türkei macht vor, wie es auch laufen kann. Die EU sollte
daraus lernen - und Ankara tatkräftig unterstützen. Denn an der
Grenze der Türkei zu Syrien geht es auch um sicherheitspolitische
Belange Europas.
So spielt Syrien eine Schlüsselrolle im
israelisch-palästinensischen Konflikt. Die Regierung in Damaskus löst
Staatskrisen im Libanon aus, Hisbollah und Hamas finden hier
Unterstützung - und 2007 flog die israelische Luftwaffe Angriffe auf
Syrien, vermutlich um eine Atomanlage zu zerstören.
Während die NATO in Libyen noch aus überwiegend humanitären
Gründen bombardiert, flackert in Syrien längst ein Brandherd, der das
Eingreifen der Bündnispartner aus rein sicherheitspolitischen Motiven
notwendig machen könnte. Dann nämlich, wenn es in Syrien zum
Bürgerkrieg kommt und sich die Lage an der Grenze zur Türkei weiter
zuspitzt.
Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion
Telefon: 0541/310 207