(ots) - Härte angesagt
Das war Klartext: Der Euro, so sagt Bundesbankchef Jens Weidmann,
würde sogar eine Staatspleite überstehen. Deutlicher kann man die
überschuldeten Griechen nicht zum Sparen mahnen. Zugleich senden
Weidmann und andere Notenbanker aber auch bemerkenswerte Signale an
die Regierungen. Es sei allein Sache der Politik, weiteres Geld für
Athen zu bewilligen, betonen die Experten. Sie verschärfen damit die
Lage der EU-Finanzminister, die händeringend nach einer Lösung für
Griechenland suchen.
Es hat allerdings auch etwas Gutes, wenn die Europäische
Zentralbank ihre freundliche Unterstützung der Krisenmanager beenden
will. Denn Aufgabe der EZB ist es, die Inflation zu bekämpfen. Das
aber wird auf die Dauer nicht gelingen, wenn die Zentralbank weiter
miserabel bewertete Staatsanleihen aufkauft und immer stärker in
Europas Schuldendramen hineingezogen wird. Je eher damit Schluss ist,
desto besser. Ganz so radikal, wie sich die Notenbankchefs geben,
werden sie am Ende aber wohl doch nicht sein. Denn bei einer Pleite
drohen auch der EZB massive Verluste. Schließlich sitzt sie auf einem
Berg griechischer Anleihen, die dann gefährdet wären.
Letztlich werden sich deshalb wohl auch die Zentralbanken einem
Kompromiss zur Lösung der Griechenland-Krise nicht verschließen.
Zunächst aber pochen sie zu Recht auf Härte, damit der Sparwille
nicht vorzeitig erlahmt.
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