(ots) - Friedlich und konstruktiv
Wann hat es das schon einmal gegeben? Gute Nachrichten zum
Bahnhofsprojekt Stuttgart 21 haben Seltenheitswert. Doch nun war es
so weit: Zum einen haben sich die Demonstranten friedlich verhalten.
Manche ließen sich durch Polizisten mit breitem Grinsen und mit
"Widerstandshauptstadt"-Schildern von der Baustelle tragen. Das war
nicht immer so. Zum anderen fing die Bahn wieder an zu bauen, ohne
etwas zu errichten, das sich nur mit hohen Kosten wieder einreißen
ließe. Ein Technikgebäude und die Regelung des Grundwassers sind
begleitende Maßnahmen.
Damit beweist der Konzern erneut Willen zur Zusammenarbeit mit der
Landesregierung. Die Bahn stimmte der Schlichtung unter Heiner
Geißler zu, verhängte einen Baustopp im Zuge der Wahlen in
Baden-Württemberg und wartet jetzt das Ergebnis des Stresstests des
Megavorhabens ab. Nach allem, was man weiß, besteht die unterirdische
Durchgangsstation als Modell die Prüfung. Diese verlangt ein viel
höheres Verkehrsaufkommen als im alten Kopfbahnhof.
Aufschlussreich wird es, wenn die Regierung das Volk über das
Projekt abstimmen lässt, was überflüssig ist nach
Parlamentsbeschlüssen und Gerichtsentscheiden. Sollten die grünen
Winfrieds, Ministerpräsident Kretschmann und Verkehrsminister
Hermann, auch nur erwägen, den entscheidenden Anteil von Neinstimmen
zu senken, wären sie als Demokraten glatt durchgefallen.
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