(ots) - Journalisten in Lateinamerika leben gefährlich: Wer
zum Drogenhandel und der damit verbundenen Gewalt recherchiert,
riskiert schnell sein Leben. Allein in Mexiko wurden im vergangenen
Jahr 13 Journalisten wegen ihrer Berichterstattung über
Drogengeschäfte getötet. Staatspräsident Felipe Calderón setzt das
Militär im Kampf gegen die Drogenkartelle ein - mit Folgen: Seit
seinem Amtsantritt vor knapp fünf Jahren sind in Mexiko 28.000
Zivilisten ums Leben gekommen. Auch in Brasilien versucht die
Regierung, mit militärischer Gewalt die Kontrolle über die Slums
zurückzuerlangen, in denen die Drogenbarone regieren. Ungeachtet der
Gefahr, geben viele Journalisten in diesem blutigen Konflikt ärmeren
Menschen, deren Leben vom Drogenkrieg direkt betroffen ist, eine
Stimme.
Das Deutsche Welle Global Media Forum in Bonn beleuchtet am
Dienstag, 21. Juni, in mehreren Diskussionsrunden die Entwicklung in
Lateinamerika. So begegnen sich beim Panel zum Thema "Journalismus
und Drogenkrieg in Lateinamerika" die Dokumentarfilmerin Doris Ammon,
der Leiter der Amerika-Sektion von Reporter ohne Grenzen, Benoît
Hervieu, der Chefredakteur der Zeitung El Diario aus Ciudad Juárez,
Gerardo RodrÃguez Jiménez, sowie der deutsche Journalist und Autor
Günter Wallraff.
Unter dem Titel "Dem Unaussprechlichen eine Stimme geben" befasst
sich das zweite Lateinamerika-Panel der Konferenz mit der Rolle von
Frauen im Kampf um die Menschenrechte. Deren Initiativen sind so
zahlreich, wie die Konflikte, die den Kontinent belasten. In
Argentinien suchen Frauen bis heute nach ihren vermissten Enkeln, die
von der früheren Militärjunta entführt wurden. In Mexiko treten sie
mutig gegen den Massenmord an Frauen ein - in Ciudad Juárez, einer
Stadt, die als die gefährlichste der Welt gilt.
Die Teilnehmerinnen des Panels "Frauen und Menschenrechte in
Lateinamerika" berichten über ähnliche Herausforderungen. Die meisten
Frauenorganisationen in Lateinamerika begannen als Gruppe ohne Lobby,
Mittel und Einfluss. Gegen enorme Widerstände brachten sie ihre
Anliegen ins Bewusstsein ihrer Landsleute und auch auf die
internationale Agenda. Im Mittelpunkt der Diskussion werden die Rolle
der Medien im Kampf um Menschenrechte und insbesondere die Rechte der
Frauen stehen.
Eingeladen sind: Estela Carlotto (Argentinien) von der Initiative
"Großmütter der Verschwundenen", die nach illegal adoptierten
Enkelkindern sucht; Amanda Camilo ("Ruta pacÃfica", Kolumbien), die
im Süden des Landes unter schwierigsten Bedingungen gewaltfreie Zonen
schafft; Kerstin Reemtsma (Deutschland), "Peace Brigades
International", eine Organisation, die Menschenrechtsaktivisten
weltweit schützt; Imelda Marrufo Nava (Mexiko), Koordinatorin des
Netzwerks "Red Mesa de mujeres de Ciudad Juárez", das sich für die
Aufklärung gezielter Frauenmorde engagiert.
Deutsche Welle Global Media Forum
Am Montag, 20. Juni 2011, beginnt in Bonn das dreitägige Deutsche
Welle Global Media Forum. Die DW erwartet zu der Konferenz wieder
rund 1.500 Teilnehmer aus aller Welt: Vertreter aus Politik und
Wirtschaft, Wissenschaft, Kultur und Medien.
Zu den Partnern des Kongresses zählen unter anderem Amnesty
International und Attac, BMZ, Bonn International, CARE
Deutschland-Luxemburg, Centre for Conversion (BICC), Deutsche Post
DHL. Deutscher Journalistenverband (DJV), Deutsches Institut für
Entwicklungspolitik (DIE), Deutsches Institut für Menschenrechte,
Europarat, European Council on Foreign Relations, European Union
Agency for Fundamental Rights, Friedrich-Naumann-Stiftung,
Goethe-Institut, Internationales Institut für Journalismus (IIJ) der
GIZ, Konrad-Adenauer-Stiftung, OSZE, Reporter ohne Grenzen, Stiftung
Entwicklung und Frieden (SEF), UN Water.
Im Rahmen des Deutsche Welle Global Media Forum zeichnet die DW
die Gewinner ihres internationalen Weblog-Awards "The BOBs" aus. Bei
der siebten Auflage dieses Wettbewerbs werden Preise in sechs
Kategorien und elf Sprachen vergeben. ( www.thebobs.com )
Mitveranstalter des Deutsche Welle Global Media Forum ist die
Stiftung Internationale Begegnung der Sparkasse in Bonn. Unterstützt
wird die Konferenz zudem vom Auswärtigen Amt, dem Europäischen Fonds
für regionale Entwicklung, der Ministerin für Bundesangelegenheiten,
Europa und Medien des Landes Nordrhein-Westfalen, der Stadt Bonn, DHL
und dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und
Entwicklung.
Deutsche Welle Global Media Forum 20. bis 22. Juni 2011 in Bonn -
das vollständige Programm, alle Speaker und Partner und Hinweise zur
Anmeldung: www.dw-gmf.de
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