(ots) - Nur ein Anfang
Kritiker warnen angesichts des neuen Cyber-Abwehrzentrums in Bonn,
dass die Militärs Einzug ins Internet halten. Doch längst hat der
moderne Krieg in der virtuellen Welt begonnen. Wenn Online-Bankräuber
und Netz-Betrüger mit manchmal simplen Tricks Millionenschäden für
Privatkunden und Konzerne anrichten, sind auch Staaten hochgradig
verwundbar, Organisationen wie der Internationale Währungsfonds
ebenso. Der Krieg zwischen Russland und Georgien hat 2008 bewiesen,
was Cyber-Soldaten erreichen können: Noch bevor damals Panzer den
ersten Schuss abfeuerten, legten russische Hacker die Internetseiten
der Regierung in Tiflis lahm.
Unrealistische, übertriebene Schreckensszenarien sind es daher
nicht, wenn Experten vor Netz-Terroristen, Cyber-Söldnern und dem
digitalen Erstschlag warnen. Eine nationale Einrichtung mit dem
klingenden Namen Cyber-Abwehrzentrum ist deshalb das Mindeste, um die
Zusammenarbeit zu verbessern. Doch die Vernetzung der
Computer-Spezialisten kann nur ein Anfang sein, um die innere und
äußere Sicherheit zu verbessern. Über die nationalen Grenzen hinaus
ist eine europa- und weltweite Kooperation nötig. Und es ist nicht
entscheidend, wie viele oder wenige Mitarbeiter im neuen
Cyber-Abwehrzentrum arbeiten. Sondern wie kompetent sie der
unsichtbaren Gefahr begegnen können.
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