(ots) - Zum Morden bereit
Kann sich Al-Kaida vom Verlust ihres Anführers Osama bin Laden
erholen? Aiman al-Sawahiri wird als Nachfolger des Terrorpaten
versuchen, die islamistische Fremdenlegion wieder zu alter
Kampfstärke zurückzuführen. Das wird schwer, da die Jagd der USA und
ihrer Alliierten die Reihen der Al- Kaida gelichtet hat.
Der ägyptische Fanatiker stand als Nummer zwei stets im Schatten
Bin Ladens. Jetzt wird der ehemalige Arzt seinen internen Gegnern
zeigen müssen, dass er junge Muslime zum Extremismus verführen kann.
Sawahiri fehlen die Redekunst und Ausstrahlung seines Weggefährten.
Um zu verhindern, dass Al-Kaida in der Bedeutungslosigkeit versinkt,
wird er schnellstmöglich einen spektakulären Anschlag verüben wollen.
Aus Sicht der Extremisten wäre es ihr Tod auf Raten, wenn ihr
Anführer den Unsinn vom Heiligen Krieg predigen würde und keiner
hörte zu. Deshalb hat Sawahiri zu belegen, dass er eine ernsthafte
Bedrohung für den Frieden darstellt.
Der fast 60-Jährige hat in seinem Leben oft gezeigt, dass er keine
Skrupel hätte, ABC-Waffen einzusetzen. Dass Al-Kaida aber noch zu
einem groß angelegten Anschlag wie am 11. September 2001 in der Lage
ist, kann bezweifelt werden. In Pakistan, Jemen, Somalia und
Afghanistan ist die Terrorgruppe noch stark. In den USA und in Europa
scheinen vor allem die Amerikaner zum Glück ein enges Sicherheitsnetz
gespannt zu haben.
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