(ots) - Die Chinesen lachen sich ins Fäustchen
Noch eine Kurzschluss-Entscheidung der Regierung: Der Verzicht auf
die geplante Kürzung der Solarförderung zögert einen überfälligen
Schritt hinaus. Seit Jahren wird die Solarbranche mit Milliarden
aufgepäppelt, obwohl sich der Anteil von Fotovoltaik und Solarthermie
am Strom- und Wärmeverbrauch, gelinde gesagt, in Grenzen hält.
Deshalb ist es recht dreist, wenn die Solar-Lobbyisten wegen
möglicher Subventionskappungen vor einem Ausbremsen der Energiewende
oder gar einem Genickbruch der Branche warnen.
So richtig freuen über den vorläufigen Aufschub können sich nicht
einmal die hiesigen Hersteller von Solarzellen und -modulen. Anders
sieht es im Reich der Mitte aus: Die Chinesen haben den deutschen
Produzenten schon seit einiger Zeit den Rang abgelaufen. Sie
unterbieten die Preise "made in Germany" zuweilen um bis zu 20
Prozent und dürften sich nun ins Fäustchen lachen. Das Dumme an der
Angelegenheit ist, dass die Verbraucher über eine Umlage
gewissermaßen die chinesische Wirtschaft ankurbeln. Das trifft umso
weniger auf Verständnis, als die Kosten für Fotovoltaik-Anlagen
stetig weiter fallen. Eine Investition lohnt sich also selbst dann,
wenn die Subventionen um einige Cent pro Kilowattstunde sinken. All
das heißt ja nicht, dass Solarenergie keine Zukunft hat. Im
Gegenteil: Die Aussicht, eines Tages per Desertec-Projekt Strom aus
der Wüste zu beziehen, ist gar nicht so schlecht.
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